Kärntens Betriebsräte gehen laut einer Umfrage des Joanneum-Research-Institutes im Auftrag der Arbeiterkammer Kärnten davon aus, dass „ihre“ Betriebe künftig mehr Personal brauchen, weil die Auftragslage steigt. Konkret gehen 69 Prozent der Betriebsräte von einem Personalaufbau des Unternehmens aus. Und das in nahezu alle Branchen. Besonders in den Bereichen der Warenherstellung, der Energie- und Wasserversorgung sowie dem öffentlichen Bereich.

Das aus der Umfrage abgeleitete Konjunkturbarometer stieg gar von minus 20 Indexpunkten (2020) auf plus 25, ein Höchststand in der Geschichte dieser Studie, die freilich auch Probleme aufzeigt: „Die Hälfte der 215 befragten Betriebsräte gibt an, dass offene Stellen nicht besetzt werden können“, sagt Eric Kirschner vom Joanneum Research. Und: 63 Prozent der Betriebsräte geben an, dass ihr Betrieb unter einem Fachkräftemangel leidet. Der Mismatch am Arbeitsmarkt bleibt immanent.

"Optimistischer als andere"

Insgesamt gibt sich Kärnten in dieser Studie optimistischer als andere Bundesländer, sagt Arbeiterkammer-Präsident Günter Goach. Nach einem Corona-bedingten Rückgang der Investitionsaktivitäten werde wieder fleißig investiert. Und Kärntens Industrie sei überdurchschnittlich produktiv. „Im internationalen Vergleich zählt Kärnten heute zu den hoch entwickelten europäischen Industrieregionen. Der Abstand zur Spitze - es ist die Region um Braunschweig in Niedersachsen - ist nur gering“, sagt Kirschner. Kärnten müsse also mehr brachliegende Erwerbspotenziale heben.

Laut Goach braucht es dazu unter anderem einen Ausbau von überbetrieblichen Lehrwerkstätten, mehr Kinderbetreuung, Ganztagsschulen, lebenslanges Lernen - und eine bessere Bezahlung.