Die enorm gestiegenen Schnittholzpreise waren vor allem in den vergangenen Monaten ein großes Diskussionsthema. Ausgehend von den USA, wo zeitweise knapp 900 Euro pro Kubikmeter gezahlt wurden, war Holz auch in Österreich schwer zu bekommen und die Preise horrend. Die Sägeindustrie hat große Mengen exportiert, heimische Holzbauer hatten kritisiert, dass zu wenig Ware zu viel zu hohen Preisen zur Verfügung stehe. Auch bei den Konsumenten haben sich die Holzpreise bemerkbar gemacht. Die Baukosten sind stark gestiegen.
Eine Situation, welche sich jetzt langsam wieder normalisiert. "Nach einem dynamischen ersten Halbjahr kehrt die Normalität auf den Holzmarkt zurück", sagt Georg Jung, Mitglied des Bundesgremiums Holzhandel der Wirtschaftskammer Österreich anlässlich des internationalen Holztages, welcher in Pörtschach am Wörthersee stattfindet. Der Markt finde wieder sein Gleichgewicht und die Lieferfristen würden wieder ihr gewohntes Maß erreichen.
Weitere Produktionssteigerungen
"Wir erwarten für das Jahr 2021 erneut eine Steigerung unserer Produktionsleistung. Bereits 2020 konnte die österreichische Sägeindustrie ihre Produktion wie in den Vorjahren steigern, trotz der COVID-Beschränkungen", erklärt Markus Schmölzer, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie. 2020 wurden in Österreich 10,6 Millionen Kubikmeter Schnittholz produziert. Auf Basis des ersten Halbjahres liege die Prognose für 2021 bei einer Produktion von mehr als 11 Millionen Kubikmetern.
Besonders wichtig für die einheimische Holz- und Sägeindustrie, so Jung, ist der italienische Markt. Der Schnittholzexport von Österreich nach Italien sei der viertgrößte Holzhandelsstrom weltweit. Fast die Hälfte des Schnittholzexports gehe zu den südlichen Nachbarn. Deutschland folge mit einem Anteil von 20 Prozent auf Platz zwei. Schmölzer verweist aber auch darauf, dass die Hälfte der Schnittholzproduktion in Österreich bleibt.
"Eine erfolgreiche Sägeindustrie benötigt eine sichere Versorgung mit Sägerundholz. Und dies gelingt nur mit aktiver und nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Waldflächen in Österreich und Europa großflächig der Holzernte zu entziehen, sie also stillzulegen, ist kontraproduktiv für den Klimaschutz und schlecht für Wertschöpfung sowie Arbeitsplätze", erklärt Schmölzer. Damit spricht er die Diskussion im politischen Raum, besonders in der EU-Kommission an, Waldflächen der Holzernte zu entziehen.
Astrid Jäger