Bei der Suche nach mobilen Safes spuckt Google eine Vielzahl von Ergebnissen aus. Dennoch sagt Marinus Bouwman: „Ich habe recherchiert, aber nichts Gleichwertiges gefunden. Guardmine ist der erste smarte mobile Safe weltweit.“

Das Interesse an dem gerade erst entwickelten Produkt scheint den Unternehmer zu bestätigen. Obwohl es erst den Prototypen gibt, seien bereits 600 Stück verkauft. Hotels und die Telekommunikationsbranche seien hellhörig geworden. Denn Guardmine will ein Problem lösen, das jeder und jede aus dem Urlaub oder der Freizeit kennt: Das sichere Verwahren von Wertsachen wie Handy, Geld oder Autoschlüssel am Strand bzw. im Freibad.

Gegründet wurde das Start-up Gerdbox 2017, die dreijährige Entwicklung des Safes haben das Zentrum für angewandte Technologie in Leoben sowie Investoren in Graz und München finanziert. Dort hat die Muttergesellschaft – Guardbox SE – seit 2020 ihren Sitz, die Fäden ziehen Bouwman und sein dreiköpfiges Team aber von Leoben aus.

Marinus Bouwman
Marinus Bouwman © Gerdbox

Der 41-jährige Manager wiederum ist gebürtiger Holländer, der Anfang der 2000er Jahre nach Leoben kam, um hier sein Studium der Strömungstechnik an der Montanuni abzuschließen. Dass er mittlerweile zum Steirer geworden ist, hat nicht zuletzt private Gründe. In der Steiermark begleitete Bouwman mehrere Start-ups zur Marktreife, so managte er etwa „Omis Apfelstrudel“ bis zum Verkauf der Firma.

Produktion in der Steiermark

Und nun die Guardmine. Der mobile Safe positioniert sich als intelligentes Gerät auf dem wachsenden Markt des Internets der Dinge (IoT) und lässt sich einfach via App steuern, also verschließen und öffnen: Die App-Oberfläche befindet sich auf dem Display der Guardmine. Ist der Safe mittels Code scharf gestellt, gibt er einen lauten Alarmton ab, sobald Unbefugte Hand anlegen. „Das schreckt potenzielle Diebe davor ab, den Safe zu stehlen“, ist Bouwman überzeugt. Zugleich ist das Gerät als Lautsprecher, Babyfon und Powerbank einsetzbar. Der Preis liegt derzeit bei knapp 300 Euro. Abgespeckte Versionen ohne Zusatzfunktionen sollen ab 2022 günstiger auf den Markt kommen.

Die ersten 600 Stück werden bei CAC in Groß St. Florian zusammengebaut, Teile liefert dafür Astria in Graz. Trotz eines Chip-Engpasses hält Bouwman am Novembertermin fest. Im Verlauf des nächsten Jahres wollen die Obersteirer 5000 Stück und innerhalb der nächsten drei Jahre 30.000 Guardmines ausliefern. Deutschland, Österreich und die Schweiz würden als erste bedient, „in den USA und in Großbritannien herrscht ebenfalls großes Interesse“, so Bouwman.
Derzeit läuft auf Conda eine Crowdinvesting-Kampagne. Die Erträge sollen in den Ausbau der Produktion und des Vertriebs investiert werden.