Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnet heute, Dienstag, im Beisein seiner griechischen Amtskollegin Katerina Sakellaropoulou offiziell das Europäische Forum Alpbach, das nach Corona „positive Zukunftsbilder für Europa schaffen will“, wie das neue Führungsduo mit Präsident Andreas Treichl und Generalsekretär Werner Wutscher als Parole ausgibt. Dafür ist das auf zwei Wochen verdichtete Kongressprogramm hochkarätig besetzt.

Mit EU-Finanzmarkt-Kommissarin Maired McGuiness und EU-Budgetkommissar Johannes Hahn sollen starke Akzente für ein finanziell stabiles Europa ausgehen. Ein Panel unter Führung von Nationalbank-Präsident Robert Holzmann mit weiteren Notenbank-Chefs der Eurozone und auch anderer Länder soll Antworten auf die durch die Coronahilfen stark angestiegene Staatsverschuldung geben.

War das Generalthema „The Great Transformation“ noch aus dem Vorjahr vom scheidenden Präsidenten Franz Fischler vorgegeben, so hat man es nun mit drei Schwerpunkten unterfüttert. Über die erwähnte Finanzstabilität für Europa wölbt sich noch das Thema einer sicheren und gesunden Zukunft nach dem globalen Coronaschock.

Optimierungen multilateraler Organisationen stehen ebenso zur Debatte, wie Anpassungen der Systeme von Demokratie bis Kapitalismus. Einen weiteren besonderen Schwerpunkt widmet man dem Klimaschutz. Statt Krise will das Europäische Forum Alpbach dieses Jahr vor allem die Chancen erörtert wissen, die sich aus der Klima-Herausforderung ergeben, wie Wutscher betont.

Maximal 1000 Tagesgäste in Alpbach

Gast dazu ist unter anderem die Co-Präsidentin des Club of Rome, Sandrine Dixson-Decleve. Sie fordert überhaupt einen neuen Typus von Zivilisation ein, in welchem Technologie und Bürger gleichermaßen vom Problem zu Problemlösern werden. Dazu gehöre auch, dass man künftig Mobilität nicht mehr als Verkehr versteht, sondern als Service, darf auch Katja Schlechter von Massachusetts Institute of Technology mit Spannung erwartet werden.

Nachdem das Europäische Forum Alpbach im Vorjahr digital ohne Besucher abgehalten werden musste, findet es heuer als hybride Konferenz statt, mit strengen Auflagen beim Corona-Konzept. Waren in den letzten Jahren bis zu 5000 Gäste aus 120 Ländern in Alpbach vertreten, so gibt es jetzt ein Tagesbesucherlimit von 1000 Gästen. Auf die Feststellung von drei Corona-Fällen bei Studierenden in den in der Vorwoche abgehaltenen Seminarveranstaltungen reagiert man mit täglichen PCR-Tests für alle Studierenden.