Raiffeisen könnte sich vorstellen, Teil eines Konsortiums zur Rettung des akut von der Schließung bedrohten oberösterreichischen MAN-Werks in Steyr zu sein. "Wir würden nicht Nein zu MAN sagen, wenn ein Konsortium einen wirklich zukunftsweisenden Plan auf den Tisch legt", sagte der Chef der Raiffeisenlandesbank (RLB) Oberösterreich, Heinrich Schaller, im "Kurier". Nachsatz: "Das sehen wir aber derzeit nicht."

"Gäbe es jemanden, der den inhaltlichen Lead übernimmt, können wir darüber reden", erläuterte der oberösterreichische Raiffeisen-Chef.

Ob das nicht ohnedies Siegfried Wolf gewesen wäre? Schaller kennt, wie er sagt, Wolfs Konzept nicht genau, "glaube aber, dass er das könnte. Aber der Zug dürfte abgefahren sein." Vonseiten der Politik sei man wegen MAN nicht an ihn herangetreten, sagte der oberösterreichische RLB-Vorstandsvorsitzende in der Zeitung.

Umfangreiche Industriebeteiligungen

Raiffeisen Oberösterreich hat, wie auch Raiffeisen Niederösterreich, umfangreiche Industriebeteiligungen. Fragen, ob er überlege, die Beteiligung an Industriebetrieben zu reduzieren, erstaunten ihn immer wieder, meinte Schaller. "Wir fragen uns das nie."

In einem Interview in der heutigen "Presse" stellt Raiffeisenlandesbank-NÖ-Wien-Chef Klaus Buchleitner ebenfalls Überlegungen für Zukäufe an. Er äußerte sich aber nicht zu bestimmten Branchen oder Unternehmen.

"Wir haben solche Überlegungen immer wieder", meinte Buchleitner, auf mögliche Investments angesprochen, "aber wir müssen davon ausgehen, dass die neuen Basel-Regelwerke unverständlicherweise Investments von Banken in Unternehmen extrem verteuern werden." Würden diese Kapitalregeln nicht kommen, würde man Beteiligungen eingehen -"insbesondere in so speziellen Situationen wie einer Post-Pandemie. Ich spreche aber nicht davon, bei irgendwelchen kleinen Fonds dabei zu sein, ich spreche davon, uns signifikant zu beteiligen."

Buchleitner hielte es auch für die Zukunft für sinnvoll, wenn sich Banken zusätzlich zum Kerngeschäft an Unternehmen beteiligen könnten. Vor allem in Europa und Österreich, wo die Kapitalmärkte nicht so ausgebildet seien.