Die Geschichte der "Pinky Gloves" ist zweifelsohne kein Ruhmesblatt. Für niemanden. Nicht für die Gründer, nicht für einen Fernsehsender, nicht für einen Investor und schon gar nicht für all jene, die via sozialer Netzwerke einen gigantischen "Shitstorm" lostraten. Der schlussendlich zum Ende des Start-ups führte, noch bevor dieses richtig an Tempo aufnehmen konnte. "Wir halten das nicht mehr aus und sind mit unseren Kräften am Ende. Bitte hört damit auf, uns, unsere Familien und Unterstützer:innen anzugreifen und zu bedrohen", hieß es am Ende in einem traurigen Instagram-Posting. 

Aber alles der Reihe nach. Da sind zunächst einmal zwei Gründer, die mit einem Produkt reüssieren wollten, das bei vielen Frauen massive Ablehnung auslösen sollte: Pinke Handschuhe für die "diskrete" und "hygienische" Entsorgung von Menstruationsprodukten. Einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde dies in der Vox-Sendung "Höhle der Löwen". "Wir beide sind echte Frauenversteher", hieß es von den beiden ehemaligen Bundeswehrsoldaten am Beginn ihrer Produktpräsentation. Als solche wollen sie "Frauen das Leben einfacher machen".

Zunächst lief es gut für die beiden Jungunternehmer. In der Show konnten sie einen bekannten Investor an Bord holen, dieser versprach dem Jungunternehmen 30.000 Euro.

Nur kurz danach vernahm man aber erste kritische Stimmen. Deren zentrale Botschaft: Das Produkt sei ökologisch verwerflich und trage zudem zur Stigmatisierung der Menstruation bei. Diese Stimmen wurden immer lauter, multiplizierten sich und lösten schlussendlich einen wahren Shitstorm gegen die beiden Gründer aus. Der sich nicht nur hinter den Mauern der sozialen Netzwerke abspielte. 

Man sei einer "heftigen Welle an Hass, Mobbing und Gewaltandrohungen, bis hin zu Morddrohungen" ausgesetzt, sagen die Pinky-Gloves-Gründer nun. Und: "Wir werden auf offener Straße attackiert und beschimpft." Weil man das nicht mehr "aushalte" werden nun "sämtliche Einkaufs- und Vertriebsaktivitäten eingestellt". Die Kritik, so heißt es in dem Instagram-Posting, habe man sich "zu Herzen genommen und verstanden".