Die Pandemie hat im vergangenen Jahr auch den Maschinenbau vor große Herausforderungen gestellt. Vor allem Branchen, die in Abhängigkeit zur Automobilindustrie stehen, wie der Werkzeugmaschinenbau, waren stark betroffen. Die Klagenfurter Kostwein Maschinenbau GmbH hat deshalb auf Diversifizierung gesetzt und konzentriert sich stark auf die Entwicklung von Umweltprojekten.

"Die Verantwortung für die Umwelt und der schonende Umgang mit Ressourcen nehmen in unserer Unternehmensstrategie einen immer wichtigeren Stellenwert ein", sagt Geschäftsführer Hans Kostwein. So befinde sich gerade ein Projekt im Feldtest, welches Plastikrecycling ohne CO2-Ausstoß zum Ziel habe. Eine erste Testanlage sei für Kunden in Deutschland errichtet worden.

Produkte werden an Pilotanlagen getestet

Ein Thema für amerikanische Kunden von Kostwein sei außerdem der  Ersatz von Plastik durch Produkte aus Zuckerrohrfasern zum Beispiel bei Verpackungen oder Tellern unter anderem für McDonald's. Auch hier werde an einer Pilotanlage getestet. Entwickelt wurde diese gemeinsam mit einem Partner in den USA. "Die Überlegung in dem Zusammenhang ist es, neue Produkte aus Zuckerrohrfasern, die voll kompostierbar sind, herzustellen", schildert Kostwein.

Für amerikanische Kunden werden Maschinen für die Herstellung von Produkten aus Zuckerrohrfasern getestet
Für amerikanische Kunden werden Maschinen für die Herstellung von Produkten aus Zuckerrohrfasern getestet © Kostwein

Neben der Entwicklung neuer Anlagen beschäftigt sich die Kostwein Maschinenbau GmbH seit einiger Zeit aber auch mit der Generalüberholung von Second Hand Maschinen, die auf diese Weise  weiterverwendet  werden können, und nicht entsorgt werden müssen. "Unsere Kunden kaufen die gebrauchten Maschinen, die am Markt nicht mehr wirtschaftlich einsetzbar sind, und schicken sie zu uns. Wir unterziehen diese einem Reconditioningprozess, und die Kunden bringen sie dann generalüberholt wieder auf den Markt", erklärt Kostwein das Geschäftsmodell "im Sinne der Kreislaufwirtschaft".

Neben dem Bemühen, dem Zeitgeist entsprechend Umweltprojekte für den Markt zu entwickeln, setzt das Klagenfurter Unternehmen aber auch intern auf Umweltmaßnahmen. So wurden die Klagenfurter Standorte 2020 mit Solarenergie und Fernwärme ausgestattet. 750.000 Euro wurden investiert, sagt Kostwein. Eine Investition, welche den CO2-Ausstoß im Ausmaß von 250 Tonnen pro Jahr reduziere.

Geschäftsführer Hans Kostwein und Ulrike Schrott-Kostwein
Geschäftsführer Hans Kostwein und Ulrike Schrott-Kostwein © ©helgebauer

Kunden sind Weltmarktführer

Die Kunden der Firma Kostwein sind globale Weltmarktführer und finden sich unter anderem in der Solar-, Textil- und Pharmaindustrie, wo die Maschinen im Verpackungsbereich zum Einsatz kommen. 95 Prozent der Produkte werden exportiert. Zu den Zielmärkten zählen neben Europa und den USA auch Asien und Südafrika. "Und die 2018 entwickelte Vertriebsstrategie in Wachstumsmärkte zu expandieren war erfolgreich. Es konnten neue Kunden im Bereich der Pharmaindustrie, Automation, Logistik, 3D Druck sowie Umweltprojekte gewonnen werden", sagt Kostwein. Um das globale Produktionsnetzwerk mit Standorten in Österreich, Kroatien und Indien zu vervollständigen, wurde 2020 ein Standort in den USA gegründet. Alle diese Maßnahmen würden maßgeblich zum geplanten Wachstum von rund 15 Prozent im Jahr 2021 beitragen.

Eigene Lehrwerkstatt

Von den 1155 Mitarbeitern des Unternehmens sind rund 100 Lehrlinge, die in der betriebseigenen Lehrwerkstatt ausgebildet werden. 25 neue Lehrlinge werden auch in diesem Jahr aufgenommen.