Der Schnee, der in Teilen Kärntens noch im Übermaß vorhanden ist, erschwert es den Landwirten, Holz aus dem Wald zu holen. Das macht sich zunehmend auch bei den Abnehmern in Industrie und Gewerbe bemerkbar. "Die Situation ist angespannt", sagt Herbert Jöbstl, Vorsitzender des Fachverbandes Holzindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich.

Die Abhängigkeit in Bezug auf Holzlieferungen aus dem Ausland steige. Und wenn die Rundholzplätze leer seien, könnten bei bestimmten Sortimenten Engpässe auftreten, so Jöbstl. Das bekommen seit geraumer Zeit auch die Kärntner Tischler massiv zu spüren. "Wir haben schon länger Probleme damit, hochwertige Holzware zu bekommen", sagt Innungsmeister Valentin Lobnig. Und das liege hauptsächlich daran, dass "die Industrie im Stammholzbereich alles zusammenkauft, und auch Top-Qualitäten zu Brettsperrholz verarbeitet", ärgert sich der Innungsmeister.

Innungsmeister Valentin Lobnig: "Man muss zum Teil froh sein, wenn man ein Drittel von dem bekommt, was man bestellt"
Innungsmeister Valentin Lobnig: "Man muss zum Teil froh sein, wenn man ein Drittel von dem bekommt, was man bestellt" © WK

Spanplatten schwer zu bekommen

Die Landwirte würden das Holz zum Teil nicht mehr nach Qualität vorsortieren, sondern einfach an einen Abnehmer liefern, weil es für sie einfacher sei. Die Wertschöpfung sei so aber nicht mehr gegeben. So seien derzeit beispielsweise ganz normale Spanplatten schwer zu bekommen. "Ich habe kürzlich selber mehr als einen Monat darauf gewartet. Man muss zum Teil froh sein, wenn man ein Drittel von dem bekommt, was man bestellt", sagt Lobnig. "Hochwertige Produkte sind bei den Kunden aber gefragt, und die Umsetzung ist schwierig, wenn das Material nicht da ist."