Bayer hat sich bei einem entscheidenden Teil seines milliardenschweren Glyphosat-Vergleichs mit US-Klägern auf einen Kompromiss geeinigt. Der Agrarkonzern verkündete am Mittwoch einen Durchbruch in den Verhandlungen um den Umgang mit künftigen Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup. Es sei eine formelle Einigung mit den Klägeranwälten erreicht worden, die eine Zusage von bis zu 2 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) beinhalte.

Das Geld dafür hatte Bayer schon vergangenes Jahr auf die Seite gelegt. Die Rechtskonflikte um Glyphosat hatte sich der Dax-Konzern mit der milliardenschweren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto 2018 aufgehalst. Im vergangenen Juni hatte Bayer sich dann eigentlich bereits auf ein großes Vergleichspaket mit zahlreichen US-Klägern verständigt, das später jedoch in einem wichtigen Punkt vom zuständigen US-Richter zurückgewiesen wurde. Dadurch schien plötzlich wieder der gesamte Deal zur Beilegung der Verfahren in Gefahr. Nun haben Bayer und die Klägeranwälte diesen Teil des Vergleichs überarbeitet und erneut zur Genehmigung bei Bundesrichter Vince Chhabria eingereicht. Bei ihm sind zahlreiche US-Verfahren gebündelt.

Abwarten, ob der Richter zustimmt

Sollte der Richter den neuen Vorschlägen der Streitparteien zustimmen, könnte Bayer wahrscheinlich endlich den Großteil der US-Rechtsstreitigkeiten abhaken, die mit der rund 63 Milliarden Dollar teuren Monsanto-Übernahme an Bord gegangenen waren. Eine teure Angelegenheit: Das Vergleichspaket würde die Leverkusener rund 11,6 Milliarden Dollar (fast zehn Milliarden Euro) kosten, inklusive der bis zu 9,6 Milliarden Dollar für bestehende Klagen. Bei Anlegern kam die Aussicht auf ein nahendes Ende der Causa dennoch gut an. Der Kurs der Bayer-Aktie legte im späten Frankfurter Geschäft zunächst um gut zwei Prozent zu.