Knapp ein Drittel der Österreicher sieht sich zunehmend finanziell unter Druck. Das ergab eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Erste Bank.

Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Oesterreich: „Wir müssen die Pandemie mit allen Mitteln bekämpfen, das ist klar. Wir müssen aber gleichzeitig eine Wirtschaftskrise verhindern. Das braucht Planbarkeit für Unternehmen und ihre Angestellten.“

Einkommen reicht nicht mehr

32 Prozent der Österreicher haben aktuell finanzielle Ängste und Sorgen in Zusammenhang mit der Pandemie. Dieses Drittel setzt sich zusammen aus 26 Prozent, die mit dem monatlichen Einkommen teilweise nicht mehr auszukommen und sechs Prozent, die sagen, dass ihr Monatseinkommen nicht mehr für das tägliche Leben ausreicht.

Erste Bank Marktforscherin Karin Kiedler sieht vor allem junge Familien betroffen: „Besonders betroffen ist die Altersgruppe der 16 bis 29-Jährigen und Personen mit kleinen Kindern unter sechs Jahren. Sie haben immer öfter Schwierigkeiten, ihren monatlichen Verbindlichkeiten nachzukommen.“

Laut Umfrage haben 28 Prozent oder 1,8 Millionen Österreicher keine zusätzlichen finanziellen Reserven und 73 Prozent davon auch kein privates Umfeld, dass hier unterstützend zur Seite stehen könnte. Deshalb werden Kosten reduziert.43 Prozent aller Befragten geben an, aufgrund der Krise bereits Einsparungen vorgenommen zu haben, 11 Prozent planen dies. Gespart wird dabei besonders bei den Themen Urlaub und Reisen, sowie Ausgaben für Bekleidung und Schuhe. Am wenigsten gespart wird bei Versicherungen, Banken und beim Telefonieren.

Fernweh

Nachdem Reisen seit fast einem Jahr nur noch eingeschränkt möglich sind, ist es kein Wunder, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten auf die spontane Frage nach ihren Wunschträumen nach der Krise Reisen an die oberste Stelle reihen. Gibt man eine Liste mit Vorschlägen vor, werden Freunde treffen und Restaurantbesuche noch vor dem Reisen genannt. 64 Prozent denken, dass sie ihre Träume nach der Krise verwirklichen werden.