Wie so viele Veranstaltungen musste auch der "Summit Industrie 4.0" coronabedingt ins Internet abwandern – eine Art erzwungene Digitalisierung nennt das Stefan Rohringer. Er ist in der Industriellenvereinigung Steiermark für Forschung und Entwicklung zuständig. Diese für einige unfreiwillige Entwicklung zu mehr Digitalisierung sei nun nötig. Denn sie stärke die österreichische Wirtschaft und mache sie global wettbewerbsfähig. Dafür brauche man Arbeitskräfte mit den nötigen "digitalen Skills" und mehr aber mehr Absolventen technischer Ausbildungen.

In diese Richtung arbeite auch die "Plattform Industrie 4.0", erklärt Christian Weissenburger vom Ministerium für Umwelt, Verkehr und Innovation. Er war in der Entstehung der Plattform involviert. Ziel war es 2015, eine Möglichkeit zum Austausch für Industriebetriebe zu schaffen und auch die Förderungen über diese Plattform abzuwickeln. Inzwischen gibt es über 100 Mitglieder, unter anderem alle Sozialpartner. "Wenn heute ein Unternehmen sich mit einer Fragestellung an uns wendet, kann es gut sein, dass bereits ein anderer Betrieb an einem ähnlichen Thema arbeitet." Ein Ziel der Plattform sei es auch Frauen für Jobs in der Industrie zu begeistern. In Vorarlberg und Oberösterreich startet demnächst ein Projekt, bei dem Frauen ein Jahr lang in Industriejobs "reinschnuppern" können.

Ausbildung

Eine breit gefächerte Ausbildung in den Fertigkeiten, die eine digitale Welt verlangt, sieht auch Kurt Hofstädter, Vorstandsvorsitzender der "Plattform Industrie 4.0" als richtungsweisend. Denn "die Rahmenbedingungen können sich schlagartig ändern", sagt er mit verweis auf die virtuelle Konferenz. Und die Digitalisierung sei nicht nur eine Chance für die gut ausgebildeten Arbeitskräfte. "Dank der modernen Technik können heute angelernte Mitarbeiter Maschinen bedienen, für deren Handhabung man frühere eine aufwendige Ausbildung brauchte."

Dieses Mitnehmen von Mitarbeitern im Wandel ist eines der Ziele der Arbeiterkammer, wie Josef Pesserl ausführt, Präsident der steirischen AK. Dafür hat die AK einen Ausbildungsfonds ins Leben gerufen. In den kommenden fünf Jahren stehen jährlich rund 4 Millionen Euro für Ausbildungen im Bereich Digitalisierung bereit.

Forschungsachse Süd

Seitens der Länder Steiermark und Kärnten betonten die Landesrätinnen Barbara Eibinger-Miedl und Gabriele Schaunig die Bedeutung der Zusammenarbeit in der "Forschungsachse Süd". Zwischen den beiden Bundesländern gäbe es inzwischen zahlreiche Kooperationen. So sei Kärnten auch am Joanneum Research beteiligt, erinnert Schaunig. Und der Cluster Silicon Alps reiche von Kärnten in die Steiermark und bei dem Forschungsprojekt Silicon Austria Labs liegen gleich zwei der drei Standorte im Süden Österreichs - Graz und Villach. Eibinger-Miedl will auch die Achse zur EU weiter stärken, um hier auch weitere Mittel für die Forschung im Bereich Digitalisierung in den Süden Österreichs zu bringen.