Die europäischen Leitbörsen haben zu Wochenbeginn nach positiven Meldungen rund um einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus stark angezogen und ihre Kursgewinne deutlich ausgeweitet. Positive Forschungsdaten zu einem möglichen Covid-19-Impfstoff haben am Montag für ein Kursfeuerwerk an der Wiener Börse gesorgt.

Der österreichische Leitindex ATX schoss daraufhin bis auf 2.340,58 Punkte nach oben und lag damit in der Spitze 8,70 Prozent im Plus. Aus dem Handel ging er mit einem Kurszuwachs von 7,60 Prozent bei 2.316,97 Punkten. Vor Bekanntwerden der Nachricht hatte der Index rund zweieinhalb Prozent höher tendiert. Der breiter gefasste ATX Prime beendete den Handelstag um 7,21 Prozent fester bei 1.182,57 Einheiten.

Die europäischen Leitbörsen verzeichneten ebenfalls starke Kursgewinne. Der Leitindex der Eurozone, Euro-Stoxx-50, schloss mit einem satten Kursplus von 6,36 Prozent bei 3.407,91 Punkten. Auch der Frankfurter DAX gewann am Montag klare 4,94 Prozent auf 13.095,97 Einheiten. In London stieg der FTSE-100 um 4,67 Prozent auf 6.186,29 Zähler.

Bei den Einzelwerten in Wien schossen die Aktien von Do&Co um mehr als 34 Prozent nach oben. Das Catering für Fluglinien ist der wichtigste Geschäftsbereich des Unternehmens und hatte im abgelaufenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 ein Umsatzminus von 86 Prozent verzeichnet. Die Do&Co-Aktie erreichte den höchsten Stand seit Anfang August.

Die Titel des Flughafen Wien zogen um knapp 15 Prozent an und waren damit zweitstärkster Wert im prime market der Wiener Börse. Die Luftfahrtbranche gilt als einer der von der Coronakrise am stärksten betroffenen Sektoren. Stark nachgefragt wurden daneben die konjunktursensiblen Bank- und Ölaktien. Bei den Banken stiegen Erste Group um 13,71 Prozent, Raiffeisen um 13,49 Prozent und BAWAG um 11,09 Prozent. Bei den Ölwerten legten OMV um 11,99 Prozent und Schoeller-Bleckmann um 10,90 Prozent zu. Der Brent-Ölpreis lag am Abend 7,9 Prozent im Plus. Ein effektiver Covid-19-Impfstoff könnte konjunkturschädliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie überflüssig machen.

Schwer unter Druck gerieten dagegen die Titel von Semperit, die um 8,44 Prozent abrutschten. Noch am Freitag hatte das Unternehmen das dritte Mal in diesem Jahr seine Prognose erhöht. Der Gummiverarbeiter profitiert in der Coronakrise von der hohen Nachfrage nach medizinischen Schutzhandschuhen.