Die Forderung ist nicht neu, bekommt mit den Ausbauzielen beim Sonnenstrom aber zusätzlichen Auftrieb: Soll es beim Bau neuer Wohnhäuser eine generelle Fotovoltaikpflicht geben? Verbund-Vorstandschef Wolfgang Anzengruber sieht dazu keine Alternative: „Aus meiner Sicht dürfte es in Österreich keinen einzigen Neubau mehr geben, bei dem nicht eine Fotovoltaikanlage vorgeschrieben wird. Das muss in den Bauordnungen festgeschrieben werden.“ Auch die Vorstände der Energie Steiermark fordern diese „Integration in die Bauordnung“.

Zuständig für eine derartige Lösung wären die Länder. Bislang hat allerdings nur Wien seine Bauordnung entsprechend umgestaltet und die Fotovoltaikpflicht heuer noch vor den Gemeinderatswahlen eingeführt. Neue Wohnhäuser müssen in der Bundeshauptstadt nun mit Sonnenstromanlagen ausgestattet werden, die so dimensioniert sind, dass der produzierte Strom möglichst unmittelbar im Haus verbraucht werden kann. Für die Steiermark hat der zuständige Wohnbaulandesrat Hans Seitinger (ÖVP) bereits vor einem Jahr eine ähnliche Regelung angekündigt. Umgesetzt ist allerdings noch nichts davon. An entsprechenden gesetzlichen Grundlagen werde auf Bundes- und Landesebene gearbeitet, heißt es auf Anfrage aus dem Wohnbauressort.

Das Unterfangen ist freilich heikel. Häuslbauer und Wohnbauträger stöhnen seit Jahren unter wachsenden und immer teurer werdenden Auflagen. Eine Fotovoltaikpflicht würde den Aufwand weiter vergrößern.