In der Londoner Zentrale des Diagnostikunternehmens LumiraDx freut man sich so wie in Graz am Sitz der österreichischen Niederlassung, der LumiraDx Gmbh. Ein neues Corona-Antigen-Testgerät des Unternehmens erhielt nach der Zulassung durch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) auch die EC-Kennzeichnung, die Zulassung in der EU.

„Der Test ist der schnellste und sensitivste Covid-19-Antigentest für den Einsatz am Point-of-Care, der derzeit auf dem Markt erhältlich ist“, erklärt LumiraDx. „In weniger als zwölf Minuten“ liefere der Test, der für Personen mit Symptomen oder Risikopersonen gedacht sei, das Ergebnis.

Entwickelt in Kärnten

Entwickelt hat das Gerät das auf Medizintechnologie spezialisierte Kärntner Industrieunternehmen Flex. Das Althofener Werk des US-Konzerns Flex hat heuer bereits mit einer spontanen Schutzmaskenentwicklung aufgezeigt und für deren Produktion den Personalstand von 900 Beschäftigten um weitere 45 Mitarbeiter erhöht. Nun sucht Flex-Geschäftsführer Martin Reiner für die Herstellung des Corona-Testgerätes in Althofen weitere 50 Mitarbeiter, „vor allem Mechatroniker und flexible Mitarbeiter in der Produktion. Wir sind stolz, dass wir in Zeiten wie diesen weiter wachsen.“

Ursprünglich sollte Flex ein Testgerät für Blutanalysen entwickeln. „Als die Cororona-Pandemie ausbrach, wurde auch eine Covid-Test-Lösung gesucht, die das Gerät neben seinem eigentlichen Zweck nun auch leistet“, berichtet Reiner.

Klinische Studien des Antigentests mit Nasalabstrich seien an sechs Zentren in den USA und in Großbritannien mit 257 Teilnehmern durchgeführt worden, erklärt LumiraDx. Die Ergebnisse hätten „positive Übereinstimmung von 97,6 Prozent und negative Übereinstimmung von 96,6 Prozent“ gegenüber Ergebnissen der als am treffsichersten PCR-Tests ergeben, die aber teuer und langsam sind.

Auslieferung läuft

„Mit der CE-Kennzeichnung freuen wir uns darauf, mit Gesundheitssystemen und Kliniken sowie Apotheken in Europa an der Bewältigung der Covid-19-Krise kostengünstig und dezentral zugänglich zu arbeiten“, so CCO David Walton. Die Auslieferung in Europa läuft, der Zeitplan sieht bis zu zehn Millionen Tests im Dezember vor. Bei Flex erzeugt man das Gerät dazu auf zwei Linien in drei Schichten.

Auch Fraunhofer hat Forscher in Deutschland auf das Virus angesetzt und nun den Prototyp eines Corona-Testmobils vorgestellt. Statt auf Antigen- oder PCR-Tests setzt Fraunhofer auf die sogenannte LAMP-Methode, um viralische genetische Information nachzuweisen. Das Verfahren reduziere die bisherige minimale Nachweiszeit von vier Stunden auf nur 40 Minuten und soll eine mobile Vor-Ort-Testung ermöglichen.

Ex-Siemens-Chef will mitmischen

In der Covid-19-Forschung mischt auch Peter Löscher mit. Der Kärntner Ex-Siemens-Konzernchef sitzt im Silicon Vallesy im Advisory Board des Biotech-Unternehmen Visby Medical, das ein PCR-Covid-19-Testgerät im Handyformat entwickelt hat und die US-Zulassung erhielt. Visby Medical hat den sonst langwierigen PCR-Test durch hochtechnologische Miniaturisierung zum Schnelltest optimiert. Das Gerä tverarbeitet nach kurzem Vorgang des Abstrichs die Daten gibt binnen 30 Minuten die ja/nein-Antwort zur Infektion.