Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer verzeichnen in den vergangenen Wochen einen Anstieg betrügerischer Aktivitäten im Internet. Vermehrt seien derzeit E-Mails mit Gewinnversprechen im Umlauf, warnt die AK Steiermark. Abgefragt werden Bankdaten oder die Adresse. Manchmal wird auch eine Vorabüberweisung verlangt. Die AK rät dazu, diese E-Mails einfach zu löschen. Banken machen schon seit Jahren darauf aufmerksam, dass man unter keinen Umständen Kontodaten via E-Mail preisgeben solle. Banken würden das auch niemals verlangen.

Eine weitere Betrungsmasche, die derzeit einen Höhepunkt erlebt, sind unerwünschte Werbeanrufe. Die Nummern haben unterschiedliche Vorwahlen, oft auch aus Österreich. Dabei melden sich Personen, die mit gebrochenem Deutsch sprechen. Man wolle sich über "Online Handel" unterhalten. Konkret wird mit aggressiven Methoden versucht, unseriöse Kryptowährungen loszuschlagen. Auffallend: Die Anrufer kennen die Namen der Angerufenen.

Nummer-Sperre ohne Effekt

Das Sperren der Nummer helfe nur bedingt, erklärt AK-Expertin Daniela Zimmer: "Die Call-ID, also die angezeigte Nummer des Anrufers, lässt sich leider sehr leicht fälschen." Hier bräuchte es einen Eingriff in einer technisch tieferliegenden Ebene. Das lasse sich nur durch eine stärkere Regulierung der Telekombetreiber erledigen. Betroffenen rät Zimmer dazu, sofort aufzulegen und sich nicht auf ein Gespräch einzulassen.

Ein zweites Problem seien derzeit sogenannten Ping-Anrufe aus Tunesien. Dabei lassen die Betrüger das Telefon nur einmal läuten, in der Hoffnung, dass der Betroffene zurückruft. Das ist allerdings mit hohen Kosten verbunden, da es sich um eine Mehrwertnummer in dem nordafrikanischen Land handle. Hier fordert die Arbeiterkammer ein stärkeres Eingreifen des Telekomregulators RTR. Dieser sammle zwar Betrugs-Nummern, allerdings seien Opfer weiterhin mit hohen Rechnungen konfrontiert. In Deutschland werde hingegen die Überweisung der Beträge blockiert. "Das bringt diese Anrufe sofort zum Erliegen, da sie dann kein Geschäft mehr sind."

Dennoch rät sie dazu, sich an die RTR zu wenden. Auf der Webseite der Behörde gibt es ein Formular, in dem die Nummern der Telefonbetrüger eingegeben werden können.