Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer schafft nun auch in Europa Produktionsmöglichkeiten für den Wirkstoff Chloroquin im möglichen Kampf gegen Covid-19. Bayer-Chef Werner Baumann kündigte am Donnerstag im Interview mit dem "Handelsblatt" an, dass Produktionsanlagen auch in Europa für die Herstellung des Medikaments Resochin mit dem Wirkstoff Chloroquin angepasst werden sollen.

Bisher wird das Mittel, das Bayer in der Krise kostenlos an Regierungen spenden will, nur an einem Standort in Pakistan hergestellt. Die Verlagerung eines Großteils der Produktion von Wirkstoffen durch die Pharmaindustrie nach Asien erfolgte in den vergangenen Jahren vor allem aus Kostengründen und hat auch zu Lieferengpässen geführt.

Tests laufen an

Das bereits in den 1930-Jahren entwickelte Medikament zur Malariaprophylaxe ist schon seit einigen Wochen im Gespräch, nachdem Tests an Zellkulturen eine Hemmung der Vermehrung von SARS-CoV-2 gezeigt hatten. Es seien aber weitere klinische Studien notwendig, um das Verhältnis von Nutzen und Risiko zu klären. Diese würden nun unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation WHO gestartet.