Der Traditionsbetrieb Austria Email AG mit Sitz im steirischen Knittelfeld erzeugt mit seinen 350 Mitarbeitern hochwertige Warmwasserbereiter, Wärmepumpen und Speicher und spürt, wie wohl jedes Unternehmen, die Folgen der Corona-Krise. Auf Kurzarbeit will man aber dennoch „nur im Notfall“ zurückgreifen, erklärt CEO Martin Hagleitner. Die Produktion laufe weiter. Man sei mit „Herz und Kopf dabei“, diese aufrechtzuerhalten. „Die Devise lautet keine Kündigungen – wenn, dann nur eine temporäre Betriebsreduktion.“ Ausschlaggebend für die Unsicherheiten sei, dass man weder die Nachfrage- noch die Versorgungsseite einschätzen könne.

Gesundheit als oberste Maxime

Natürlich sei auch bei Austria Email „die oberste Maxime“, die Verbreitung von Corona zu stoppen. „Zugleich wollen wir Betrieb und Beschäftigung aufrechterhalten – das ist kein Entweder-oder, sondern zu verbinden“, sagt Hagleitner. Man habe als Firma „im Bereich Heizung, Warmwasser und Raumwärme und damit als Teil der Grundversorgung“ das „Privileg, weiterarbeiten zu können – und zu müssen“. Damit gehe man „verantwortungsvoll“ um.

Nachfrage rückläufig

Die Nachfrage nach Waren der Austria Email AG sei zwar zurückgegangen, aber nicht eingebrochen. Im Gegenzug sei die Liefersituation „angespannt“, sowohl die europäischen Lieferketten als auch die Transporte betreffend. Eine hohe Eigenwertschöpfung und Reservelager seien Vorteile, „um eine Zeit lang weiter produzieren zu können“, erklärt Hagleitner.

Warnung vor schleichendem Kollabieren

Dieser betont, wie wichtig neben dem Kampf gegen Corona „auch der Kampf gegen wirtschaftlichen Kollaps“ sei. „Das Schlimmste wäre, wenn es zwar gelingt, die Steigerungsraten beim Virus zu senken, aber parallel dazu die Wirtschaft schleichend kollabiert.“ Er plädiert dafür, dass dort, „wo weitergearbeitet werden kann, auch weitergearbeitet werden muss. Auch um sicherzustellen, dass der Schutzschirm der Regierung nicht zur Gänze ausgeschöpft wird.“ Bliebe die heimische Wirtschaft „ein jahrelanger Komapatient, hätte das für die Gesellschaft verheerende Folgen“, warnt der Austria-Email-CEO.