Die EU-Kommission hat geplante Staatsbeihilfen Deutschlands und sechs weiterer Länder in Höhe von 3,2 Milliarden Euro zum Aufbau einer Batteriezellen-Fertigung in Europa gebilligt. Als "wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse" könne der Plan "ohne übermäßige Verfälschungen des Wettbewerbs" umgesetzt werden, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Montag.

Im Falle Deutschlands geht es um öffentliche Hilfen von bis zu 1,25 Milliarden Euro.

Die EU-Kommission hatte Ende 2017 eine Batterie-Allianz ins Leben gerufen, damit die europäischen Unternehmen bei dem für Elektroautos wichtigen Bereich ihren Rückstand aufholen. Die europäische Produktion soll dabei nach dem Vorbild des Flugzeugbauers Airbus gebündelt werden.

Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien

Bei dem nun genehmigten Vorhaben geht es um die Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien, die langlebiger sein sollen und kürzere Ladezeiten ermöglichen. Ziel ist laut Kommission auch, "die Umweltverträglichkeit in allen Segmenten der Batterie-Wertschöpfungskette zu erhöhen".

Finanziell beteiligen sich an dem Vorhaben mit Staatshilfen neben Deutschland auch Belgien (80 Mio. Euro), Finnland (30 Mio. Euro), Frankreich (960 Mio. Euro), Italien (570 Mio. Euro), Polen (240 Mio. Euro) und Schweden (50 Mio. Euro). Die staatliche Finanzierung soll dabei Brüssel zufolge weitere fünf Milliarden Euro von privaten Investoren mobilisieren.

Batterien sind teuerstes Bauteil

Bei Elektroautos sind Batterien das teuerste Bauteil und gleichzeitig das entscheidende für deren Attraktivität. Deutsche und andere europäische Autohersteller laufen Gefahr, in Zukunft immer weniger an der Wertschöpfung beim Bau von Fahrzeugen zu verdienen, was auch negative Folgen für Arbeitsplätze haben könnte.

Durch den Zusammenschluss entstehe nun "das erste paneuropäische Batterie-Ökosystem", dass grenzüberschreitend die Zusammenarbeit von Unternehmen ermögliche und Produkte in dem strategischen Sektor schnell zur Marktreife bringen könne, erklärte Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic. Dieses Vorgehen sei "das richtige Rezept für unsere Industriepolitik im 21. Jahrhundert".