Knapp 100 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr in Kärnten im Weihnachtsgeschäft im stationären Einzelhandel und im Interneteinzelhandel in Summe umgesetzt. Österreichweit waren es 1,6 Milliarden Euro. Gegenüber 2017 ein Minus von 0,5 Prozent. In den Jahren davor lag das Plus bei 0,5 bis 2 Prozent. Ein Ergebnis, auf welches Raimund Haberl, der Obmann der Sparte Handel in Kärnten, auch für das diesjährige Weihnachtsgeschäft wieder hofft.

Der Startschuss fällt am Freitag mit dem Black Friday, an dem sich die Händler schon vor dem Weihnachtsgeschäft eine Rabattschlacht liefern.
Ob es Sinn macht, Kunden so knapp vor dem Weihnachtsgeschäft noch mit Rabatten zu locken, müsse jeder Händler für sich entscheiden, so Haberl. Per se sei der Black Friday nicht nur negativ zu sehen. "Viele Händler nutzen auch die Gelegenheit, ihre Lagerbestände zu reduzieren beziehungsweise Ladenhüter wegzubringen", so Haberl.

Was aber ist eigentlich das Weihnachtsgeschäft aus Sicht des Handels? "Der Mehrumsatz im Dezember, der das Normalmaß der Monate Jänner bis November übersteigt." Laut Wirtschaftskammer werden 2,2 Prozent des gesamten Jahresumsatzes im Einzelhandel im Dezember zusätzlich zu einem normalen Monatsumsatz erzielt. Und es gibt Branchen, für welche das Weihnachtsgeschäft traditionell eine besonders große Bedeutung hat, wie den Spielwaren-, Schmuck-, Buch- und Elektroeinzelhandel.

Stationärer Handel profitiert immer weniger

Einer Studie des Standortberaters Regioplan zufolge kann der stationäre Handel "vom Weihnachtsumsatz aber immer weniger profitieren". Vor 20 Jahren seien noch 85 Prozent des Weihnachtsgeschäftes in den Kauf von Waren geflossen, derzeit seien es nur mehr knapp 60 Prozent. Jeweils ein Fünftel der Weihnachtsausgaben in Österreich werde heuer auf den Onlinehandel und auf Adventmärkte entfallen.

Rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Handel einen Kollektivvertragsabschluss erzielt. Ab 1. Jänner steigen die Gehälter im Schnitt um 2,35 Prozent. "Man muss ein attraktiver Arbeitgeber sein, auch für Lehrlinge", sagt Haberl.