Die Internationale Energieagentur IEA erwartet in den nächsten 20 Jahren einen enormen Ausbau von Windparks im Meer. Die weltweite Offshore-Windkapazität werde bis 2040 um das 15-Fache steigen, heißt es in einem Bericht, den die Agentur am Freitag in Kopenhagen vorstellte.

"Offshore-Wind macht derzeit nur 0,3 Prozent der weltweiten Stromerzeugung aus, hat aber ein enormes Potenzial", sagte Fatih Birol, Direktor der IEA. Dank schwimmender Turbinen, die weiter draußen auf See eingesetzt werden können, und sinkender Kosten könne die Offshore-Windenergie theoretisch den gesamten Bedarf mehrerer wichtiger Strommärkte decken, darunter Europa, USA und Japan.

Es bleibt laut Birol noch viel zu tun für Regierungen und Industrie, damit Offshore-Windenergie zu "einer tragenden Säule der Energiewende wird". Vor allem in Deutschland warnt die Energiebranche inzwischen vor einer dramatischen Situation und spricht von einer Ausbaukrise - vor allem bei Anlagen am Land.

Hauptgründe sind lange Genehmigungsverfahren, zu wenig ausgewiesene Flächen und viele Klagen. Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte nach einem "Windkraftgipfel" Anfang September angekündigt, zusammen mit den Ländern in den kommenden Monaten ein Maßnahmenprogramm zu erarbeiten, um den schleppenden Ausbau der Windkraft an Land wieder zu beschleunigen. Dabei soll es etwa darum gehen, mehr Flächen für Windparks verfügbar zu machen und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Außerdem soll die Akzeptanz erhöht werden - vor Ort gibt es viele Bürgerinitiativen gegen neue Windräder.