In den Lohnverhandlungen für die 13.000 Arbeiter in der Fleischwarenproduktion kritisiert die Gewerkschaft vor allem, dass der durch das Billigfleisch in den Supermarktregalen ausgelöste Preiskampf auf die Arbeiter durchschlägt. "Leider ist Fleisch zur Diskontware verkommen", sagte PRO-GE-Chefverhandler Erwin Kinslechner am Mittwoch zur APA.

In die Verantwortung nimmt Kinslechner auch die beiden größten Lebensmittelhändler Spar und Rewe (Billa, Merkur, Penny), die mit ihrer Marktdominanz Druck auf die Fleischereien ausübten. Dazu komme, dass die Einkaufspreise, also etwa für eine Schweinehälfte, durch die globale Nachfrage gestiegen seien.

Vier Prozent oder 80 Euro

Nachdem Ende Juli die dritte Verhandlungsrunde ergebnislos abgebrochen worden war, haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeberseite am Mittwoch zu einer vierten KV-Runde getroffen. Vor Beginn der Gespräche hielt die Gewerkschaft vor dem Fachverband der Nahrungs-und Genussmittelindustrie eine Protestaktion ab. Unter anderem mit Schweinemasken verkleidet hielten die Teilnehmer Schilder und Transparente in die Höhe. "Wir bleiben dabei: 4,0 Prozent oder 80 € mehr Lohn", stand darauf zu lesen.

In der vergangenen Wochen fanden bereits Betriebsversammlungen statt, in Resolutionen wurden Forderungen aufgestellt. Noch ist keine Streikfreigabe erteilt. Wie es weitergeht, entscheidet sich Mittwochabend, nach Ende der Verhandlungen. Kinslechner stellte aber bereits tags zuvor klar: "Eine Erhöhung von nur einem Prozent werden wir nicht hinnehmen."