Im Alpbach wird zur Digitalisierung weit über das beengte WLAN hinausgedacht. "Europa ist ein starker Produktionsstandort, aber es kann sein digitales Potenzial nur entfesseln, wenn es Milliarden in Infrastruktur und Bildung investiert, sowie und außerdem den Binnenmarkt wirklich öffnet", forderte Wienerberger-CEO Heimo Scheuch. "Wir haben 160 Werke in Europa, die im globalen Wettbewerb stehen, aber für die Digitalisierung benötigen wir Access," - Zugang.

Auch Ökonom Gabriel Felbermayr sieht Europa bei Digitalisierung der Industrie führend, demographisch überaltert laufe es aber USA, China oder Israel hinterher, ebenso bei Risikokapital für Start-Ups. "Dafür kann Europa mit globalen Regeln und Standards führend sein." Scheuch hingegen forderte einen "Aufstand gegen Überregulierung und zu hohe Steuern." Erst recht widersprach US-Botschafter Trevor Traina, der im Silicon Valley investiert: "Österreich soll sich auf die Digitalisierung seiner starken mittelständischen Champions konzentrieren. In der brutalen Umgebung des digitalen Wandels ist Europa aber mit seinen Regeln und Steuern nicht auf dem richtigen Weg."

Immerhin hatte in anderer Runde die Google-Österreich-Chefin Christine Antlanger-Winter Gesprächsbereitschaft von Google zur Digitalsteuer zugestanden: "Wenn die Politik auf uns zukommt, sind wir offen für Gespräche."

Vor abgehörten Handygesprächen per Billigsoftware oder Sprechteddys im Kinderzimmer wurde im Panel über den "geliebten Spion in der Tasche" gewarnt. Und vor kriminellen Hacker-Gangs. "Es geht immer um Geld. Täglich kommen 380.000 neue Malware Scripts hinzu", so Eugene Kaspersky, der im Lab in Moskau die gleichnamige, weltweit genutzte Abwehrsoftware entwickelt. "Wir müssen von Cyber Security zu Cyber-Immunität gelangen." Nun würden Hacker auch direkt die digitale Infrastruktur angreifen. Magenta Telekom CEO Andreas Bierwirth über „sein“ Netz: "Wir haben die Ambition bei Sicherheit führend zu sein. Ausschließen kann man nichts."