In südlichen Teilen Chiles ist „gerade Regenzeit“, erzählt Markus Krenn. „Da kann’s schon eine Zeit lang wie aus Kübeln schütten.“

Warum sich der steirische Unternehmer ausgerechnet mit südamerikanischen Niederschlagsmengen auseinandersetzt? Nun, die gehäufte Tropfenanzahl ist gewissermaßen Grundlage eines schnell wachsenden Geschäfts, nennt Krenns Firma Ecoforst Chile doch bereits als zweitgrößten Absatzmarkt. Spezialisiert sind Krenn & Co. auf Entwicklung und Fertigung innovativer Forst- und Waldgeräte, die bei schwierigen Bedingungen wie etwa feuchten Böden oder steilen Hängen besonders gut zur Geltung kommen sollen. Von derlei Herausforderungen wiederum gibt es in Chile ausreichend, ist doch in Summe ein Viertel der chilenischen Fläche, die das Doppelte von jener Deutschlands ausmacht, bewaldet.

Entwicklung in der Obersteiermark

„T-Winch“ nennt sich die Traktionshilfsseilwinde von Ecoforst, eine 28 Tonnen schwere Spezialanfertigung verfrachteten die Steirer dieser Tage nach Chile. „Normale Maschinen“ werden per T-Winch „hangtauglich gemacht“, erzählt Markus Krenn, gleichzeitig würde aufgrund niedrigerer Reibung „der Boden geschont“. Mithilfe einer Funkfernbedienung kann man T-Winch auf unterschiedlichstes, unwegsames Gelände manövrieren, für Fortbewegung und Verankerung sorgt ein Raupenlaufwerk.

Die Traktionswinde T-Winch soll für Stabilität und Sicherheit im unwegsamen Gelände sorgen
Die Traktionswinde T-Winch soll für Stabilität und Sicherheit im unwegsamen Gelände sorgen © Ecoforst

Die Geschäftsidee kurz zusammengefasst: Überall wo das ungesicherte Fahren ein zu hohes Risiko darstellt, soll die steirische Traktionswinde Abhilfe schaffen. Produziert werden die T-Winch-Geräte, für die im Normalfall eine mittlere sechsstellige Summe fällig wird, teils im obersteirischen Lobmingtal – dort finden auch Entwicklung und Prototypenbau statt – und teils im slowakischen Brusno.

Schon fünf Jahre nach der Gründung durch Krenn und Andreas Jahrer ist Ecoforst heute international ausgerichtet, 85 Prozent der gesamten Maschinen – neben T-Winch wird auch ein Harvester-Aggregat zur Holzernte entwickelt – wandern in den Export. In Frankreich, Brasilien, Kanada oder England setzten die Steirer schon erste Ausrufezeichen, bald sollen auch „Russland, Japan und Australien“ mit Produkten versorgt werden, lässt Markus Krenn wissen.

Ecoforst-Gründer Markus Krenn
Ecoforst-Gründer Markus Krenn © Ecoforst