Am Nachmittag sank der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung auf 1,1208 US-Dollar. Am Morgen hatte er noch bei 1,1280 Dollar notiert. Auch das britische Pfund fiel auf 1,2480 Dollar, nach 1,2588 in der Früh.

Ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht beflügelte den US-Dollar zu allen wichtigen Währungen. Die Beschäftigung in der größten Volkswirtschaft der Welt war im Juni deutlich stärker als erwartet gestiegen. "Die heutigen Zahlen sind eine gute Nachricht und belegen, dass die US-Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs ist", kommentierte Volkswirt Bernd Weidensteiner von der Commerzbank. Diese Zahlen würden etwas Druck von der US-Notenbank Fed nehmen, stellt Weidensteiner in Aussicht, eine baldige Zinssenkung bleibe gleichwohl wahrscheinlich. Das bedeutet, dass die Fed, anstatt schon in diesem Monat die Zinsen zu erhöhen, bis zum Herbst abwarten könnte.

Schwache Daten aus der deutschen Industrie lasteten zusätzlich auf dem Euro. So hatte die Industrie im Mai deutlich weniger Aufträge erhalten als erwartet. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, sieht die deutsche Wirtschaft bereits in einer "Abwärtsspirale". Vor allem die von den USA ausgehenden Handelskonflikte lasteten zuletzt auf der Industrie. "Da eine etwaige Lösung des Handelsstreites und auch des Brexits noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bleibt die Lage für die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten schwierig", sagte er.