In Sachen Klimaschutz hat sich die EU, und damit auch Österreich, ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Ausstoß von CO2 soll um 40 Prozent reduziert werden. Neben dem Verkehr soll vor allem der Gebäudesektor dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. 40 Prozent der Emissionen werden durch Heizen und Kühlen der Gebäude verursacht. Auch weil 75 Prozent der Gebäude in der EU nicht energieeffizient sind, das betrifft vor allem ältere Bauwerke. Nur 0,4 bis 1,2 Prozent der Häuser werden jährlich saniert. Österreich will diesen Wert auf zwei Prozent erhöhen.

Damit beim Sanieren auch wirklich auf Energieeffizienz wert gelegt wird, hat das Österreichische Institut für Bautechnik neue Grenzwerte für „größere Renovierungen“ festgelegt. Diese Richtlinien bilden die Grundlage für Baugesetze der Bundesländer und gelten ab 2021. Nach einer Sanierung sollen Häuser dann etwas weniger Energie benötigen, als ein Neubau aus dem Jahr 2007.

Der Preis ist nicht alles

Vor allem vonseiten der Holzwirtschaft wünscht man sich allerdings mehr Aufklärung für Hausbesitzer. Diese betrachten bei einer Sanierung oft nur den Preis der Dämmmaterialien und greifen zu XPS-Platten, ein aus Öl hergestellter Kunststoff. „Holzwolle erreicht die selben Dämmwerte“, erklärt Bernhard Neubauer. Der Holzbau-Meister ist ein Experte im Bereich thermische Sanierung. „Früher oder später könnte auch die Entsorgung des Dämmmaterials zum Thema werden. Und dann ist XPS teurer als Holzwolle.“ Holz könne ja thermisch wiederverwertet, also verbrannt, werden. Hinzu komme, dass bei der Herstellung von Kunststoff CO2 in die Atmosphäre gelangt, während Holzwolle und andere Naturmaterialien wie Hanf oder Stroh das Klimagas aus der Luft holen.

Die Situation in Kärnten und der Steiermark

Übrigens: In der Steiermark sind größere Renovierungen genehmigungspflichtig. Das betrifft Sanierungen, bei denen mehr als 25 Prozent der Gebäudehülle verändert werden. In Kärnten muss eine Anzeige bei der Baubehörde gemacht werden.