Wer ein Gasthaus betreibt, kann mit fast 27 jährlichen Überprüfungen konfrontiert sein. Insgesamt sind es bis zu 57, vom Feuerlöscher bis hin zur Stiegenhausbelüftung. Auf Hotelbetriebe können 86 Prüfungen zukommen, auf Dachdecker 62. Kindergärten müssen 55 Prüfungen bestehen. Um hier den Überblick zu bewahren, muss man gut organisiert sein. Daher wurde von 90 teilnehmenden Ingenieurbüros und der Wirtschaftskammer Kärnten die neue Initiative prüfING ins Leben gerufen.

Auf www.pruefing.at können Unternehmerinnen und Unternehmer ab sofort schnell und unkompliziert Informationen über notwendige Prüfungen und qualifizierte Anbieter finden. Die Datenbank deckt die 200 möglichen Überprüfungen ab, mit denen Firmen konfrontiert sein können. Am Mittwoch wurde die Initiative in der Wirtschaftskammer Kärnten der Öffentlichkeit vorgestellt. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl betonte den Nutzen für die Unternehmer: "Unternehmer müssen zu viel Zeit für Bürokratie verwenden. Die Initiative prüfING hilft dabei, Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, und den Prüfungsablauf effizienter zu gestalten."

Die 90 Ingenieurbüros wollen hohe Qualitätsstandards bieten und Fachgruppenobmann Christoph Aste unterstrich bei der Präsentation der übersichtlichen Plattform den selbst gesetzten hohen Anspruch: "Die teilnehmenden Ingenieure werden in regelmäßigen Schulungen über den neuesten technischen und rechtlichen Stand informiert." Die neue Plattform kann von größeren Projekte und Kunden als One-Stop-Shop genutzt werden. Über die Plattform können Betriebe passende Ingenieurbüros in ihrer Nähe finden und dadurch lange Fahrzeiten und höhere Prüfkosten vermeiden.

"Beim Pyramidenkogel sind verschiedenste technische Überprüfungen jedes Jahr nötig. Daher war es für uns sehr praktisch, dass unser Aufzugsprüfer Willfried Offner Mitglied der Initiative ist und wir damit dieses Netzwerk nutzen konnten," zeigte sich der Keutschacher Bürgermeister Karl Dovjak zufrieden.

Mit der Initiative prüfING ist Kärnten in diesem Bereich Vorreiter, aber Fachgruppengeschäftsführer Herwig Draxler kann sich eine Bereitstellung des Systems auch für andere Bundesländer vorstellen: "Natürlich stellen wir unser Know-how gerne auch anderen zur Verfügung, aber unser derzeitiger Fokus liegt auf einer engeren Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten und den Gemeinden, um hier die Behördenwege verkürzen zu können."