Der Streit zwischen den Aktionären der börsennotierten Regionalbanken (Oberbank, BKS, BTV) könnte in nächster Zeit vor dem Kadi enden. Nach einem gescheiterten Sonderprüfungsantrag in der Aktionärsversammlung der BKS könnte die UniCredit Bank Austria ihre Interessen vor Gericht weiterverfolgen, was aber Jahre dauern und einen völlig unsicheren Ausgang haben dürfte.

Der Wiener Investor Rupert-Heinrich Staller empfiehlt daher Deeskalation. Der UniCredit Bank Austria wird am heimischen Finanzmarkt unterstellt, über ihr Begehr nach Sonderprüfungen bisheriger Kapitalerhöhungen die jahrzehntealten Ringbeteiligungen zwischen den 3-Banken zerschlagen und die Regionalbankenanteile dann möglichst teuer versilbern zu wollen, und dies auf Druck der Mailänder Konzernmutter UniCredit. Staller empfiehlt der UniCredit Bank Austria zu überlegen, ob sie in einem positiven Kapitalmarktumfeld nicht besser einen Exit über mehrere „strategisch klug geplante Kapitalmarkttransaktionen“ wählt - „wenn sie denn aussteigen will“, meinte Staller. An die Aufstellung neuer schlagkräftiger Österreich-Konsortien durch Industrielle, wie aus Oberösterreich bereits ventiliert wurde, glaubt der Investor nicht.

Bank Austria größte Einzelaktionärin

Die Bank Austria ist in allen drei Regionalbanken zwar minderheitlich an Bord, aber dennoch größte Einzelaktionärin. Bei der BTV sind es sogar 47 Prozent. Der Beteiligungswert liegt insgesamt bei knapp 1,4 Milliarden Euro. Staller sagte, er sehe die Zwickmühle, in der sich UniCredit befinde: „Mit diesen Beteiligungen ist viel Kapital gebunden, ohne dass wesentliche Einflussmöglichkeiten gegeben wären, und die würden in den Augen von UniCredit auch nicht besonders attraktiv rentieren, da die Gewinne der Regionalbanken regelmäßig ins Eigenkapital wandern und so in den Ausbau ihrer Marktpräsenz fließen würden.