Die heimische Supermarktkette Spar bereit sich derzeit auf den Start eines Lebensmittel-Onlineshops in Ungarn vor. Dies kündigte der Lebensmittelhändler am Mittwoch in einer Aussendung an. Der Start soll noch im ersten Halbjahr erfolgen. In Österreich und Slowenien bietet die Kette bereits die Onlinebestellung und Zustellung von Nahrungsmitteln in ausgewählten Städten an.

Der Online-Handel mit frischen Lebensmitteln ist für Spar aber noch kein großes Geschäft. Interspar beliefert seit rund zwei Jahren Haushalte in Wien und Salzburg. Auch in der Umgebung der beiden Städte wird zugestellt. Im Jahr 2018 verzeichnete der Interspar-Onlineshop ein Wachstum von über 50 Prozent. "Man darf das nicht überbewerten. Es ist ein starkes Wachstum, aber auf niedrigem Niveau. Es handelt sich um etwa 1 Prozent des Interspar-Umsatzes", sagte Spar-Chef Drexel Mitte Februar im APA-Interview. Man betrachte die Kosten für den Internethandel wie Ausgaben für Forschung & Entwicklung. "Da kommen neue Möglichkeiten, wir wollen am Ball bleiben."

Nicht zu schnell expandieren

Aktuell plant Interspar nicht, die Online-Zustellung in weiteren Städten in Österreich auszurollen. Der Spar-Chef will beim Internethandel nicht zu schnell expandieren: "Zuerst wollen wir die Kosten besser in den Griff bekommen. Das Online-Geschäft mit frischen Lebensmitteln ist derzeit nicht kostendeckend."

Die Ende April veröffentlichte Gesamtkonzernbilanz 2018 der Spar Holding zeigt ein kräftiges Erlösplus. Der konsolidierte Konzern-Nettoumsatz aus den Bereichen Lebensmittelhandel, Hervis-Sportfachhandel und Shopping-Center erhöhte sich um 4,3 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) belief sich auf 324 Millionen Euro, teilte Spar am Mittwoch mit. Wie bereits im Februar vermeldet, erzielte die Spar-Gruppe mit 3.174 Standorten in Österreich und in sieben Nachbarländern einen Bruttoverkaufsumsatz von erstmals über 15 Milliarden Euro (+4,7 Prozent) und einen Jahresgewinn von rund 260 Millionen Euro (+7 Prozent).

Marktanteil gestiegen

Mit dem deutlichen Umsatzplus rückt Spar bei den Marktanteilen immer näher an Rewe (Billa, Merkur, Penny, Adeg) heran. Nach eigenen Angaben ist der Marktanteil von Spar im österreichischen Lebensmittelhandel im Jahr 2018 um 0,7 Prozentpunkte auf 31,9 Prozent gestiegen. Der Marktanteil von Rewe sank um 0,2 Prozentpunkte auf 34,1 Prozent.

Im Jahr 2018 hat die Spar Holding AG über 660 Millionen Euro investiert, unter anderem im In- und Ausland neue Standorte eröffnet und bestehende Filialen modernisiert. Für 2019 plant Spar Investitionen in Höhe von rund 700 Millionen Euro.