Im Foyer des Kurzentrums verrät ein römischer Weihestein aus Virunum, woher Warmbad Villach seit 2000 Jahren seine Kraft schöpft: Er ist Vibe gewidmet, der Göttin des sprudelnden Heilwassers. "Es waren hier nach dem Gründer Ludwig Walter über acht Generationen auch Unternehmerinnen, die Warmbad prägten", zählt Susanna Mayerhofer eine lange Familientradition wechselnder Nachnamen einer starken Frauenlinie auf, vor ihr mit Großmutter Gertrude Tschamer und deren Töchtern Gerda Elliott und Helga Lukeschitsch, ihrer Mutter. "Aus ihrer starken Aura herauszutreten war herausfordernd. Sie war Vorbild, aber jede neue eigene Idee war schwer durchzusetzen." Es war die von Susanna Mayerhofer entwickelte "Mischung aus Energie und Gelassenheit", mit der sie über Jahrzehnte die Familienlinien unternehmerisch zusammenführte, gemeinsam mit Bruder Georg Lukeschitsch für den medizinischen Bereich.

Von 120 auf 674 Beschäftigte

1977, das Wirtschaftsstudium eben beendet, übernahm Susanne Mayerhofer Warmbaderhof und Kurzentrum mit 120 Mitarbeitern, sowie das Zillerbad. Heute leuchten neben den fünf Sternen über dem Warmbaderhof auch jeweils vier Sterne über dem Josefinenhof und dem Karawankenhof. Zwei Sonderkrankenanstalten für Orthopädie und orthopädische Chirurgie kamen ebenso hinzu, wie der 1989 gebaute Thermenhof für Rehabilitation. 1996 baute man selbst die Therme um. Die stete Modernisierung der Betriebe forderte heraus. "Allein von 1999 bis 2018 haben wir rund 80 Millionen Euro im Thermenresort investiert."

225.000 Nächtigungen im Jahr

Der operative Radius ist enorm: 225.000 Nächtigungen bei je 400 touristischen und medizinischen Betten, 1200 Operationen im Jahr sowie täglich 400 ambulante und 2000 stationäre Therapien am Tag, jährlich 310.000 Besucher in der Kärnten Therme. "Wir sind ein Familienbetrieb mit der Struktur eines Konzerns." Mit sicheren Arbeitsplätzen für 674 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

"Mir war das Unternehmerische in die Wiege gelegt, ich wuchs schon als Kind hinein, arbeitete  im Hallenbadbuffet", so Mayerhofer. Nun geht in der Familiendynastie gerade die Übergabe an die nächste Generation vonstatten, mit Tochter Karina Winkler als neue Warmbad-Chefin und Wolfgang Lukeschitsch bei den SKA, Sohn Martin Mayerhofer führt die Autohäuser in Villach Radenthein und Feldkirchen.

Lebensprüfung

"Der Tod meins Mannes 2001 war das Schlimmste in meinem Leben", erzählt Susanna Mayerhofer. "Meine Kinder waren mein wichtigster Halt." Zur Bewältigung zog sie den damals geplanten Autohaus-Neubau durch, führte es zehn Jahre. "Überwinden kann man es nie."

Als in der neuen Kärnten Therme Statikfehler einen Träger brechen ließen, fielen Gäste in Energie- und Osterferien aus. Mit höheren Endkosten stieg die Pacht. "Zum Glück hatten wir gut gehende Betriebe, um fünf Millionen auszugleichen."