Der Fachkräftemangel in der Industrie wird zum wachstumshemmenden Engpassfaktor: Das zeigt die jüngste Umfrage der Kärntner Industriellenvereinigung (IV) unter 54 Industriebetrieben. Mehr als jedes dritte befragte Unternehmen will zwar neue Mitarbeiter einstellen – damit ist der Spitzenwert von Herbst 2017 egalisiert, doch viele ringen weiter um Fachkräfte. Die Digitalisierung verschärfe den Mangel. Dieser bremse die wirtschaftliche Entwicklung, ähnlich hohe Wachstumsraten wie wie in den Vorquartalen seien auch aus diesem Grund nicht mehr möglich.

IV-Präsident Timo Springer fordert nun eine rasche Umsetzung eines professionellen Standortmarketings, um Kärnten für hinzuziehende Fachkräfte zu attraktivieren. Peter Wedenig, Vize-Chef des AMS Kärnten, bestätigt den ungedeckten Fachkräftebedarf. Er lobt die Industrie für ihre kontinuierliche Lehrlingsausbildung. Dennoch solle bei bei einem absehbar anhaltendem Aufschwung „Personal nicht nur gesucht, sondern auch verstärkt ausgebildet werden.“ Auch durch Qualifizierungen durch das AMS sowie in den Betrieben selbst könne der Bedarf an Fachkräften gedeckt werden, glaubt Wedenig.

Denn die Konjunkturindikatoren bewegen sich weiter auf hohem Niveau. Ein Drittel aller Betriebe rechnet mit steigenden Auftragsbeständen, nur ein Prozent mit sinkenden. Jeder vierte vermeldet eine verbesserte Ertragssituation, nur fünf Prozent eine sinkende. Während mehr als vier von zehn Industriebetrieben ein Plus bei der Geschäftslage vermelden, trübt sich das Bild beim Blick in die Zukunft etwas ein: In sechs Monaten erwarten 91 Prozent eine gleichbleibende Geschäftslage, der Rest eine steigende bzw. sinkende. „Konjunkturindikatoren beginnen sich von ,steigend’ Richtung ,gleichbleibend’ zu entwickeln“, meint Springer. Allerdings bleiben negative Einschätzungen nach wie vor die Ausnahme.

Die kürzlich gestartete Werbekampagne der Bundes-IV „Industrie 4.Ö – wir bringen Österreich weiter“ (siehe Sujet) begrüßt Springer: „Die Kampagne signalisiert Innovationskraft und Stärke der Industrie. Sie ist wird kollektiv finanziert, alle Länder zahlen mit.“