Die Kollektivvertragsverhandlungen für Fluglotsen sind erneut ergebnislos unterbrochen worden. Bereits am Freitag angekündigte Betriebsversammlungen am Flughafen Schwechat und in der Überflugkontrollstelle in Wien werden wie geplant stattfinden, wie die Gewerkschaft vida Montagfrüh in einer Aussendung mitteilte.

Zu Verspätungen und Ausfällen ist es bereits auf dem Flughafen Wien gekommen. Die Austrian Airlines (AUA) mussten laut einer Aussendung vorerst fünf Flüge aus dem Programm nehmen, weil die Anflugrate "von 40 auf 16 Anflüge pro Stunde reduziert" wurde. Das sei zu wenig, um das gesamte Flugaufkommen in Wien abzuwickeln.

"Wir bitten die Fluggäste für entstehende Unannehmlichkeiten um Verständnis. Es ist unsere Pflicht, die Bediensteten über den Verhandlungsstand zu informieren", so die Verhandlungsführer Daniel Liebhart von der Gewerkschaft vida und Alexander Rovina von der Gewerkschaft der Post und Fernmeldebediensteten (GPF).

Mehr an Personal "unausweichlich"

Die Arbeitgeber hätten es "wieder nicht geschafft, ein seriöses Angebot auf den Tisch zu legen, das die Belastungen der Fluglotsen reduziert", kommentierten sie die KV-Verhandlungen. Die ständig steigenden Flugbewegungen würden ein "Mehr an Personal unausweichlich" machen, so die Gewerkschafter. Die Austro Control müsse dringend neue Anreize schaffen, um wieder "mehr Bewerber zu rekrutieren bzw. Fluglotsen in Österreich zu halten".

Noch am Freitag hatte Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka von einem "vorläufigen sehr guten Abschluss" der KV-Verhandlungen gesprochen. Pohanka ging deshalb in einer Stellungnahme gegenüber der APA davon aus, "dass es zu keinen Störungen durch die Betriebsversammlung kommen wird". Die Gewerkschaften hatten sich Ende der Woche die Befassung ihrer Gremien vorbehalten.