Meinungen und Erfahrungen anderer als Informationsquelle im Tourismus - sie werden immer wichtiger. Und der Zugang dazu ist heute so einfach wie noch nie. Bevor ein Urlaub gebucht wird, erfolgt auf diversen Bewertungsplattformen der Check. Von der Frage ob Kinder im Hotel willkommen sind bis hin zur Freundlichkeit des Personals oder der Sauberkeit der Zimmer – Gäste, die schon da waren, und niedergeschrieben haben, was in ihren Augen gut bzw. schlecht war, beeinflussen mit ihren Einträgen unser Buchungsverhalten.

"Man kann ja beispielsweise bei der Suche nach Hotels auch einstellen, dass man nur jene vorgeschlagen bekommen will, die bei der Bewertung durch die Gäste mindestens 8 von 10 Punkten erreichen", sagt Sigismund Moerisch, Obmann der Fachgruppe Hotellerie in Kärnten. Da würden dann alle anderen Hotels bei den Vorschlägen automatisch wegfallen. Und laut einer aktuellen Umfrage würden sich 96 Prozent der Online-Buchenden von Bewertungen beeinflussen lassen.

Sigismund Moerisch ist Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Kärnten
Sigismund Moerisch ist Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Kärnten © WK

"Der erste Eindruck zählt. Auch im Internet. Es muss daher im Interesse jedes Hoteliers liegen, die bestmöglichen Bewertungsergebnisse zu erzielen", ist Moerisch überzeugt. Deshalb werde beim Tag der Kärntner Hotellerie am Montag auch eine zentrale Frage sein, wie man zu mehr und besseren Bewertungen kommen kann. Eine Antwort darauf wird Alexander Fritsch geben, Dozent für "eTourism" an der Hochschule Chur in der Schweiz. "Studien zeigen deutlich, dass gute Bewertungen sich positiv auf die Auslastung auswirken. Und wenn man bessere Bewertungen hat, kann man auch etwas höhere Preise verlangen", sagt der Experte.

Alexander Fritsch ist Dozent für eTourism an der Hochschule Chur in der Schweiz
Alexander Fritsch ist Dozent für eTourism an der Hochschule Chur in der Schweiz © Markus Gmeiner

Auf der Buchungsplattform Booking beispielsweise würden jene Hotels deutlich stärker gebucht, die zwischen 8 und 10 Punkten liegen. Und in einer späteren Phase der Buchung würden dann auch die Details in Bezug auf die einzelnen Hotels eine wesentliche Rolle spielen. "Die Statistik zeigt, dass negative Bewertungen am häufigsten gelesen werden, weil wir alle gelernt haben, das Risiko zu minimieren", sagt Fritsch. Entscheidend sei jedenfalls, wie professionell die Hotels mit negativen Einträgen umgehen. Es sei ein Instrument des Qualitätsmanagements. Die wichtigsten Bewertungsplattformen aktuell: Google, Booking, Tripadvisor und Holidaycheck.

Neben dem Thema Hotelbewertungen wird auch die Preisgestaltung beim Hotelierstag eine Rolle spielen. Start ist am 28. Jänner um 13.30 Uhr im Casineum Velden. Anmelden kann man sich noch bis Montag, so Moerisch. Zusätzlich zu den Vorträgen gibt es einen Expo-Bereich, wo Experten für Fragen zur Verfügung stehen.