Seit 30 Monaten sinken in der Steiermark Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenquote, 2018 lag sie bei 6,2 Prozent. Und der positive Trend hält an, wie Berechnungen des Wirtschaftsreferats zeigen. 2019 werde die Quote auf 5,9 Prozent sinken. „Unter dem Niveau vor der Finanzkrise“, sagt Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Jenen, die im erwarteten Rückgang des Wirtschaftswachstums eine Bedrohung sehen, richtet er aus: „Man soll nicht jammern“, und: „Wachstum kann nicht immer sehr hoch sein.“

Ein Grund für die positive Entwicklung der Steiermark sieht der Landeshauptmann in den hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) in der Steiermark. Mit einer F&E-Quote von 5,12 Prozent liege die Steiermark im europäischen Spitzenfeld. Zugegeben, die Zahl ist inzwischen fast zwei Jahre alt. Neue Vergleichswerte werden erst im Sommer 2019 erwartet. „Wir werden aber wieder über fünf Prozent liegen“, sagt Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

8300 neue Jobs 2019

Zeitgleich zum Rückgang der Arbeitslosigkeit wird auch die Zahl der Beschäftigten weiter steigen. Heuer wurde in jedem einzelnen Monat die Marke von 500.000 Beschäftigungsverhältnissen übertroffen. „Seit 2015 wurden 35.000 neue Jobs geschaffen“, sagt Eibinger-Miedl. Alleine 15.000 in diesem Jahr. Ein großer Treiber der Entwicklung war Magna. Der Autokonzern hat seit 2017 rund 3000 neue Mitarbeiter angestellt.

Generell gab es die meisten Zuwächse in der Industrie. Auch die Dienstleistungsberufe legen zu. Dabei sei ein Trend in Richtung Vollzeit zu erkennen, sagen die Beamten des Landes. Die Zahl der Teilzeitjobs bleibe gleich, während die Vollzeitstellen zulegen. 2019 sollen steiermarkweit weitere 8300 Arbeitsplätze neu hinzukommen.

Große Lücken im Breitbandausbau

Die größte Herausforderung für die Steiermark sieht Eibinger-Miedl in der Digitalisierung und gibt zu, dass das Land beim Breitbandausbau Nachholbedarf habe. Im Jänner werde deshalb die eigene Breitbandgesellschaft des Landes ihre Arbeit aufnehmen, um auch jene Regionen mit schnellem Internet zu verbinden, bei denen die Telekom-Konzerne das mangels Wirtschaftlichkeit bisher unterlassen haben.

Schützenhöfer vermisst hier seitens der Bundesregierung ein österreichweites Konzept zur Finanzierung des Breitbands. „Auch in ländlichen Regionen gibt es gute Unternehmen, die brauchen ebenfalls schnelles Internet.“ Hier müsse im Bereich der Finanzierung noch viel geschehen. „Wo sich der Ausbau für Privatkonzerne nicht rechnet, muss die öffentliche Hand einspringen“, sagt der Landeshauptmann. Beim Ausbau des mobilen Breitbands, Stichwort 5G, werde die neue Landesgesellschaft aber nicht mitbieten, sagt Eibinger-Miedl. „Es ist aber eine Kooperation mit der Estag geplant.“