"Neuseeland" steht als Bestimmungsort auf dem Papier, das auf dem dick einfolierten Paket mit Fensterglas klebt und das Anette Klinger bei einem Rundgang durch das Werk Lannach entdeckt. „Das ist fertig für den Schiffstransport“, erklärt sie sichtlich stolz.

Nicht, dass Fenster von Internorm nicht schon weite Reisen gemacht hätten. „Schanghai, Russland, Kanada“, zählt die Miteigentümerin des 1966 gegründeten Familienunternehmens aus Traun (OÖ) auf. 2017 stattete das Werk Lannach ein Hotel und 400 Luxuswohnungen in Balchug, Moskau, mit Holz-Alu-Fenstern aus. Solche Projekte werden häufiger, sind aber immer noch besonders. Der Heimmarkt von Internorm sind Österreich und Europa, der Exportanteil beträgt 55 Prozent.

Der Anlass für Klingers Gang durch die Produktion ist aber ein anderer – und steht mitten, großteils abgetrennt durch ein Gitter, in der Werkshalle: Internorm investierte 2,5 Millionen Euro in eine 80 Meter lange Produktionsanlage, die einzelne Montageschritte automatisiert ausführt. Die Holz-Alu-Rahmen, Beschläge und Dichtungen werden auf der Linie zu fertigen Fensterflügeln des Systems HF 410 montiert – das sind Fenster für den Wohnraum.

„Die Automatisierung führt nicht dazu, dass wir weniger Mitarbeiter brauchen“, winkt Klinger ab. Im Gegenteil, die zu erwartenden Aufträge würden eher für eine Aufstockung sprechen. Laut Werksleiter Wolfgang Leitner sind in Lannach 360 Mitarbeiter beschäftigt, der Frauenanteil beträgt 25 Prozent, Tendenz steigend. „Das ist gut fürs Klima und ist uns sehr wichtig“, betont Klinger.

Mindestens fünf Prozent Umsatzplus 2018

Auch an der automatischen Anlage arbeiten Facharbeiter, indem sie steuern, kontrollieren und für Nachschub sorgen. Die Anlage nimmt unangenehme und teils körperlich schwere Arbeiten ab. Dennoch steckt in den jährlich 115.000 Holz-Alu-Einheiten, die Lannach verlassen, weiterhin viel Handarbeit mit überwiegend heimischen Rohstoffen.

In der Produktion von Kunststofffenstern sind automatische Anlagen bereits Standard, sagt Klinger, während Internorm bei den Holz-Alu-Einheiten nun Neuland betritt.

Mit dem zu Ende gehenden Jahr zeigt sich Klinger sehr zufrieden. „In Italien, Frankreich und England spüren wir, dass sich politische Themen negativ auf den Markt auswirken, dafür sind andere Märkte umso dynamischer.“ 2018 rechne sie mit einem Umsatzplus „von mindestens fünf Prozent“, 2017 hatte Internorm mit gesamt 1847 Beschäftigten 331 Millionen Euro erlöst. Ein Gutteil der Investitionen der letzten Jahre floss übrigens nach Lannach – 16 Millionen seit 2014 für Maschinen und Kapazitätserweiterungen.