Die Auftragsbücher sind voll: Mit Wietersdorfer Zement bzw. Beton werden derzeit Krankenhäuser in Udine, Pordenone und Triest vergrößert. Die Koralmbahn ausgebaut. Die dritte Autobahnspur zwischen Venedig und Triest gemacht. Verteilerzentren von Lidl und Spar in Slowenien errichtet. Und, und, und.

Die älteste Sparte des 125 Jahre alten Kärntner Familienunternehmens ist mit zuletzt 155 Millionen Euro Umsatz und 640 Mitarbeitern in Österreich, Italien und Slowenien so groß geworden, dass sie ihre Markenpolitik überdenken muss.

Ja, auch spröde Produkte wie Beton brauchen konsistente Werbung. Die neue Dachmarke – für alle Produkte – heißt „Alpacem“: ein Kunstwort aus Alpe Adria und Zement. Der Sitz von Alpacem ist Klagenfurt.

Überhaupt: Alpe Adria, eine Region, die Wietersdorfer mit derzeit 19 Standorten und jährlichen Kapazitäten von mehr als zwei Millionen Tonnen Zement bzw. 250.000 Kubikmeter Transportbeton erfolgreich „einbetoniert“ hat: Hier betreibt ist man mit rund 35 Prozent Marktanteil Marktführer.

Und will noch mehr. „Unser Umsatz soll in drei bis fünf Jahren auf 200 Millionen Euro steigen“, haben sich die Geschäftsführer Bernhard Auer und Lutz Weber vorgenommen. „Die Region entwickelt sich wirtschaftlich gut. Auch in Norditalien, wo wir seit 1997 aktiv sind, wird investiert.“

Aber das Geschäft wird komplizierter. „Die Kundenanforderungen steigen. Auf den Baustellen herrscht ein immer engerer Zeitplan“, sagen Auer und Weber. Mit einer neuen Logistiksoftware können sie jeden mit Wietersdorfer-Zement beladenen Lkw jederzeit orten und so die Wege abkürzen.

Auch die „Rezepte“ werden vielschichtiger. Das Unternehmen, das alleine 40 verschiedene Zementsorten erzeugt, leistet sich daher am Standort Wietersdorf um 1,6 Millionen Euro einen neuen Test-Roboter, mit dem permanent Materialproben gezogen werden können und die Frequenz der Analyse von 40.000 auf 70.000 Proben erhöht wird. Insgesamt ist die Investitionskasse für 2019 mit mehr als zehn Millionen Euro gefüllt.