Seit knapp fünf Monaten ist Timo Springer Präsident der Kärntner Industriellenvereinigung. Nun lassen er und IV-Geschäftsführerin Claudia Mischensky mit teils neuen Forderungen an die Landesregierung aufhorchen.

„Hausaufgaben für Kärnten“ formuliert die Kärntner IV. Allen voran fordert Springer eine rasche Umsetzung eines Standortmarketings für Kärnten. „Am besten bis Weihnachten, zumindest aber bis Mitte nächsten Jahres“ soll Kärnten, vergleichbar mit der Schlagkraft des Tourismusmarketing, den Standort Kärnten „als Bildungs-, Arbeits- und Technologiestandort“ in die Auslage stellen. „Die Liste der Versäumnisse reicht von der simplen Standortbroschüre bis zur Investorenpflege“, kritisiert Springer.

"Nicht kleckern, sondern klotzen"

Wo das geplante Standortmarketing organisatorisch angesiedelt sein soll, lässt Springer aber offen. „Beim Budget darf man nicht kleckern, sondern klotzen. Kärnten muss so der negativen Wanderungsbilanz entgegenhalten“, fordert der Friesacher Industrielle.  Als Kärntner „Best-Practice-Beispiel“ lobt die Industrie Villach, das Standortmarketing profesionell betreibe – anders als das Land selbst.

Auf der Forderungsliste findet sich auch ein „Uni-FH-Campus Wörthersee“. Hierbei gehe es aber nicht um die Konzentration von Standorten, sondern um eine thematische Abstimmung zwischen Uni und FH. „Neben Exzellenz der Lehre braucht es ein Umfeld, wo Studenten gerne hingehen.“

Weiters auf der "Mangel-Liste" der IV: Die Schaffung einer „Landeshauptstadt Wörthersee“ - zumindest im "Mindset" der Politik.  „Kärnten braucht endlich eine Zentralraumstrategie, eine Landeshauptstadt Wörthersee, die St. Veit, Villach und Klagenfurt umfasst.“ Mit über 250.000  Einwohnern werde die Sichtbarkeit größer, „dadurch steige das Interesse für Betriebsansiedelungen, glaubt Springer.

Mischensky machte zudem auf das Fehlen eines Benchmarkings mit strukturell vergleichbar aufgestellten Regionen wie Kärnten aufmerksam.

Auf der „Hausübungsliste“, die die Industrie dem Land auferlegt, ebenfalls zu finden: „Unternehmen und Investoren müssen als Kunden gesehen, die Bürokratie effizienter werden“, so Mischensky am Dienstag zum Punkt „Smarte Verwaltung“.