Die steirische Medizintechnikfirma ITS GmbH in Laßnitzhöhe bei Graz ist mit einer Überschuldung von 4,6 Millionen Euro insolvent. Dies teilten die Kreditschützer AKV, Creditreform und KSV am Donnerstag mit. Ein Antrag auf Sanierung ohne Eigenverwaltung wurde am Handelsgericht Graz gestellt. Betroffen sind 17 Dienstnehmer und etwa 150 Gläubiger. Eine Fortführung wird beabsichtigt.

Die 1997 gegründete und weltweit tätige Firma beschäftigt sich u.a. mit der Entwicklung und der Herstellung von Produkten für den unfallchirurgischen Bereich, wie etwa Schrauben, Platten und Nägel zur Stabilisierung von Knochenbrüchen. Als Insolvenzursachen wurden u.a. Differenzen mit einem Bankhaus angegeben. Des weiteren machten der Firma die saisonal - Wintersportsaison - hohen Liquiditätsanforderungen zu schaffen. Die ITS befindet sich in direkter Konkurrenz zu deutlich umsatz- und ertragsstärkeren Konzernen. Durch Schwierigkeiten, die erforderliche Liquidität zur Verfügung gestellt zu bekommen, kam es zu einem Umsatzeinbruch, ein außergerichtlicher Ausgleichsversuch scheiterte.

Die Passiva wurden von den Kreditschützern unterschiedlich beurteilt, der AKV sprach von 7,8 Millionen, der KSV von rund 7,9 Millionen Euro. Die Aktiva wurden vom KSV mit rund 3,3 Millionen Euro beziffert, vom AKV mit 3,2 Millionen Euro. Die Creditreform bezifferte in einer Aussendung die Aktiva mit rund 3,28 Millionen Euro, die Passiva mit rund 7,85 Millionen Euro. Den Gläubigern soll eine Quote von 20 Prozent angeboten werden, auszuschütten durch eine 5-prozentige Barquote, sowie zwei weiteren je 7,5-prozentigen Teilquoten binnen zwölf bzw. 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplanes. Die Firma beabsichtigt die Hereinnahme eines Investors bzw. könnten Mittel zur Erfüllung des Sanierungsplanes von dritter Seite zur Verfügung gestellt werden.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Grazer Anwalt Otto Werschitz bestellt.