Ausnahmen für europäische Unternehmen von den US-Sanktionen gegen den Iran wird es einem Bericht der "Financial Times" zufolge nicht geben: Internationalen Firmen, die mit dem Iran Handel treiben oder dort investieren, drohten ohne Abstriche die Strafmaßnahmen Washingtons, schrieb die Zeitung am Montag.

Ein gemeinsamer Appell Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens an Washington Anfang Juni, europäische Unternehmen auszunehmen, sei von der US-Seite abgeschmettert worden.

Firmen reagieren

In dem gemeinsamen Brief, den von deutscher Seite Außenminister Heiko Maas (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) unterzeichnet hatten, hieß es: "Als Verbündete erwarten wir von den Vereinigten Staaten, dass sie auf Maßnahmen verzichten, die den europäischen Verteidigungsinteressen entgegenstehen."

Die drei Länder bekräftigten gleichzeitig, dass sie am Iran-Abkommen festhalten wollen. US-Präsident Donald Trump hatte am 8. Mai den Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen und die Wiedereinsetzung der US-Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verkündet.

Daraufhin kündigten große Unternehmen wie etwa die französische Opel-Mutter PSA den Rückzug aus dem Iran an. Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, rief auch deutsche Firmen per Twitter auf, ihr Iran-Geschäft "sofort" herunterzufahren.