Alle unsere Kunden sind globale Weltmarktführer. Es gibt sicherlich kein Land auf der Welt, in dem nicht eine Maschine von Kostwein steht“, ist Hans Kostwein überzeugt. Er ist eines von fünf Mitgliedern der Geschäftsführung des Klagenfurter Familienunternehmens Kostwein Maschinenbau GmbH. 95 Prozent der Produkte werden exportiert. Gerade erst hat die Kostwein-Gruppe in der Kategorie Großbetriebe den Kärntner Exportpreis abgeräumt, der von der Wirtschaftskammer und den Kärntner Raiffeisenbanken vergeben wird.

Die Geschäftsführung: Michael Ebeling, Heinz Kostwein, Ulrike Schrott-Kostwein, Peter Schlagbauer und Hans Kostwein
Die Geschäftsführung: Michael Ebeling, Heinz Kostwein, Ulrike Schrott-Kostwein, Peter Schlagbauer und Hans Kostwein © Kostwein

Zu den Zielmärkten zählen neben Europa und den USA auch die Wachstumsmärkte Asien und Südamerika. Seit 2010 hat Kostwein außerdem einen Standort in Indien. "Dabei geht es aber keineswegs um eine Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer, sondern vielmehr darum, unseren Kunden zu folgen und sie auf die Wachstumsmärkte zu begleiten", sagt Kostwein. Der größte Kunde des Unternehmens erzielt einen jährlichen Umsatz von 70 Milliarden Euro. Namen dürfen, so Kostwein, keine genannt werden.

Schwerpunkt Komplettfertigung

Der Schwerpunkt des Klagenfurter Maschinenbauers liegt auf der Komplettfertigung von Maschinen. Eingesetzt werden diese dann beispielsweise im Verpackungsbereich, in der Textil- und Solarindustrie. Zehn Prozent des Umsatzes werden zusätzlich im Einzelteilgeschäft erzielt. So werden beispielsweise Einzelteile für Windkraftwerke für Offshore-Anlagen geliefert.

6000 Fertigungsteile finden sich bei Kostwein in der laufenden Produktion
6000 Fertigungsteile finden sich bei Kostwein in der laufenden Produktion © ©helgebauer

6000 verschiedene Fertigungsteile mit einer durchschnittlichen Durchlaufzeit von 6,5 Arbeitstagen finden sich bei Kostwein in der laufenden Produktion. "Bis zu 1000 neue Teile werden pro Monat gefertigt. Das ist eine permanente Herausforderung für die Mitarbeiter", sagt Kostwein. 1117 Mitarbeiter sind es in der gesamten Gruppe, an den Kärntner Standorten arbeiten 690 Mitarbeiter und rund 100 Leiharbeiter.

"Die Mitarbeiter sind das Wichtigste in einem Unternehmen. Und unsere werden immer wieder bei unterschiedlichsten Bewerben ausgezeichnet", erklärt Kostwein stolz. Weil das Unternehmen rasant wächst – 2018 wird der Umsatz erstmals bei mehr als 200 Millionen Euro liegen –, ist Kostwein auch ständig auf der Suche nach Fachkräften. Die Mitarbeiter von morgen werden zum Teil auch selbst ausgebildet. Jedes Jahr kommen zwischen 20 und 25 neue Lehrlinge unter die Fittiche von Lehrlingsausbilder Marco Riepl.

Lehrling Johannes Kraschl und Lehrlingausbilder Marco Riepl
Lehrling Johannes Kraschl und Lehrlingausbilder Marco Riepl © ©helgebauer

Ein zentrales Thema bei Kostwein ist wie bei vielen anderen Firmen auch die "Industrie 4.0". "Jedes Unternehmen muss sich einen eigenen 4.0-Weg erarbeiten. Auch bei uns gibt es für die Digitalisierung eine Roadmap. Und wir haben für die Planung und Steuerung der digitalen Transformation zwei Chief Digital Officer. Es werden alle Prozessbereiche analysiert, um zu sehen, was digitalisiert werden kann", erzählt Kostwein.

Eigene Softwareabteilung

CNC-Fräsen, CNC-Drehen und IT würden eine wesentliche Rolle spielen. Und seit vergangenem Jahr gebe es im Haus auch eine eigene Software-Abteilung, für die ebenfalls laufend qualifizierte Mitarbeiter gesucht würden. Industrie 4.0 sei deshalb so wichtig, weil die Kostwein Maschinenbau GmbH zunehmend in die Entwicklungsprozesse der Kunden eingebunden sei. Gemeinsam mit diesen werde an der Entwicklung der neuen Maschinen gearbeitet.

Die Kostwein-Gruppe ist auf mehrere Standorte aufgeteilt. Neben jenem in Klagenfurt, wo gefertigt wird, gibt es außerdem vier Standorte in Kärnten (Völkermarkt, Maria Saal, St. Veit und Ferlach) sowie zwei im Ausland (Kroatien und Indien). Auch für 2019 strebt die Unternehmensgruppe ein weiteres Wachstum an.