Die gute Konjunkturlage sorgt bei den österreichischen Firmen für satte Gewinne, was auch die Aktionäre freut. Die 20 im Wiener Leitindex ATX gelisteten Unternehmen werden heuer eine Rekordsumme von 2,8 Milliarden Euro ausschütten, um fast 28 Prozent mehr als 2017, geht aus dem Dividendenreport der Arbeiterkammer (AK) hervor.

Selbst jene Unternehmen, die unter dem Strich einen Verlust auswiesen, zahlen eine Ausschüttung. "SBO und Immofinanz sind jene beiden Konzerne, die trotz Verlust Dividende zahlen und somit Substanz verlieren", so Markus Oberrauter, Betriebswirt in der AK Wien und Autor des Dividendenreports.

Kritik an hohen Dividenden

Der Öl- und Gaskonzern OMV zahle mit einer Ausschüttungsquote von 113 Prozent mehr als den erwirtschafteten Gewinn aus. Beim Versicherungskonzern UNIQA gehe mit einer Quote von 97 Prozent fast das ganze Ergebnis an die Aktionäre. Auch bei der Post fließe fast der gesamte Gewinn in die Dividende. "Eine angemessene Dividendenpolitik sieht eindeutig anders aus", kritisiert Oberrauter.

Die höchste Dividende von allen ATX-Unternehmen zahlt mit 512 Millionen Euro die Erste Group. Dahinter folgen OMV (rund 490 Millionen Euro) und laut Analystenschätzungen die Voestalpine (238 Millionen Euro).

Die durchschnittliche ATX-Ausschüttungsquote liegt mit 46,1 Prozent in etwa auf dem Vorjahrerniveau. Das kumulierte, den Aktionären zurechenbare Ergebnis stieg im Wirtschaftsjahr 2017/18 um mehr als ein Viertel auf 6,1 Milliarden Euro.