Die Cyberschuhe an den Sohlen leuchten grün, vor allem übertragen sie Fußbewegungen der sitzenden Testperson in die Virtual-Reality-Brille, die den Anstieg am Berg mit Pickel suggeriert. So bequem ist Bergsteigen der Zukunft mit Cybershoes.3D.run. Doch beim Pioneers Festival in der Hofburg in Wien wollen 50 Start-ups, die aus global 550 als beste ermittelt wurden, noch viel höher hinaus.

Das Festival-Motto „Blurred Borders“ (verschwommene Grenzen) loten Zukunftsforscher bis zu Roboterfabriken im All aus. Was die Start-ups präsentieren, soll vor allem ein soziales Problem oder eine Umweltherausforderung lösen, so Pioneers-CEO Oliver Csendes. Da finden sich so praktische Anwendungen wie PocketDefi, der kleinste, hosentaschentaugliche Defibrillator, der Leben retten kann.

Bisu misst im Toilettenabfluss Gesundheitsdaten aus dem Urin. Die Entwickler fanden es verschwenderisch, dass täglich sieben Milliarden Menschen Terabyte an Gesundheitsdaten wegspülen. Für die Welternährung hilft bei Geaenzymes künstliche Intelligenz, neue Proteine zu designen. Kitro sagt Kantinen mit Deep Learning, wie weniger Essen im Abfall landet.

Aus Kärnten kommt das hocheffiziente Holzhaus WoodCube. Die digitale Demokratie-Plattform Citizen Lab war schon am Vortag beim erstmaligen GovernTech Pioneers ein Vorbild. „Das Ziel ist Empowerment der Bürger. 450 Teilnehmer beschäftigten sich mit Innovationen im öffentlichen Sektor“, war Gov-Tech-Organisator Rainhard Fuchs zufrieden. „Sogar die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel schickte Leute nach Wien, um Anregungen zu holen.“

Im Mittelpunkt standen unter anderem Blockchain-Anwendungen in der Verwaltung. „Das ist für Griechenland, das kein Grundbuch hat, interessant.“ In Österreich seien Ausschreibungen via Blockchain für transparente Nachverfolgung denkbar.