Nach Facebook (2012), Twitter (2013), Snapchat (2017) und Dropbox (2018) geht heute der nächste Technologieriese an die Börse. Spotify ist der weltweite Marktführer im Musikstreaming. Sozusagen eine riesige Jukebox im World Wide Web.

"Das Potenzial der menschlichen Kreativität erschließen, indem wir Millionen Künstlern die Möglichkeit geben, von ihrer Kunst zu leben, und Milliarden von Fans die Möglichkeit, zu genießen und sich inspirieren zu lassen", lautet die Mission von Spotify-Gründer Daniel Ek.

Der Umstand, Marktführer zu sein, sagt nichts über die Profitabilität aus. Spotify hat noch nie Gewinne geschrieben, was die Anleger an der New Yorker Börse abschrecken könnte.

Auch 2018 bleibt Spotify tiefrot

Ende 2017 hatte das schwedische Unternehmen 71 Millionen zahlende Abo-Kunden und 159 Millionen Nutzer insgesamt. Doch trotz rasanten Wachstums - der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um fast 39 Prozent - nahm der operative Verlust von 349 Millionen auf 378 Millionen Dollar (305,43 Mio. Euro) zu. 2018 will Spotify die 200-Millionen-Nutzer-Marke knacken, rechnet aber mit einem operativen Minus von 230 bis 330 Millionen Dollar.

Um Anleger vor dem Börsendebüt zu überzeugen, vergleicht sich Spotify gerne mit Netflix. Nicht zuletzt hat Firmenchef Ek mit Barry McCarthy den Mann als Finanzchef an Bord geholt, der 2002 bereits den heutigen Marktführer im Video-Streaming an die Börse brachte.

Beim Börsenstart an der New York Stock Exchange setzt Spotify indes auf ein für Unternehmen in der Größenordnung ungewöhnliches Verfahren: den kostensparenden Weg einer sogenannten Direktplatzierung. Spotify lässt sich dabei zwar von Investmentbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley beraten, beauftragt sie aber nicht wie üblich mit einer Aktienausgabe und dem dazugehörigen Preisbildungsverfahren. Das spart Geld, birgt aber auch das Risiko einer chaotischen und unberechenbaren Handelspremiere.