"Ich ärgere mich", dass der interne Revisionsbericht des Arbeitsmarktservice den Medien zugespielt wurde, sagte AMS-Chef Johannes Kopf am Dienstag im Ö1-"Mittagsjournal. Er stehe zu dem Bericht, aber ihn störe die Rolle der Medien, wo unter anderem gefordert worden sei, dass "der Vorstand aus dem Job gejagt werden soll".

"Wir selbst haben den Bericht bestellt, wir selbst haben die Revision gebeten, dort näher hinzuschauen, um die Dinge besser zu machen", sagte Kopf.

Ziel sei es, auf die schwierigere Integration von Menschen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt entsprechend zu reagieren. So gebe es jetzt entsprechende Handlungsanweisungen an die AMS-Mitarbeiter, etwa bei der Frage, ob ein Antragsteller auf einen männlichen Berater bestehen könne oder eine Vollverschleierung zu akzeptieren sei. "Wir glauben nach eigener rechtlicher Prüfung, dass wir die Person wegschicken dürfen", sagte Kopf, "so handhaben wir es jetzt auch, aber wir haben die rechtliche Einschätzung nicht."

Fehlende Deutschkenntnisse

Der nun den Medien zugespielte Bericht zeigt gravierende Probleme bei der Betreuung von Arbeitslosen mit nicht-deutscher Muttersprache auf und nennt mangelnde Sprachkenntnisse sowie religiöse und kulturelle Gründe als Integrationshindernisse. AMS-Mitarbeiter werfen darin insbesondere Tschetschenen und anderen Muslimen mangelnde Integrationsbereitschaft vor.

Auf diese Vorwürfe ging Kopf nicht ein, räumte aber ein, dass fehlende Deutschkenntnisse die Integration erschweren würden.