Im Juli, für gewöhnlich jenes Monat mit den absolut geringsten Arbeitslosenzahlen, hat sich die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer im Vergleich mit dem Vorjahr wieder erhöht: 379.679 Personen hatten keinen Job, um 0,8 Prozent mehr als im Juli 2015.

Besonders stark stieg die Arbeitslosigkeit bei Älteren ab 50 Jahren (+5,9 Prozent) und bei Ausländern (+6,3 Prozent), teilte das Sozialministerium am Montag mit.

41 Prozent mehr offene Stellen

Zählt man auch die Schulungsteilnehmer hinzu, fällt die Diskrepanz noch viel stärker auf. Während die Anzahl der joblosen Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 9,8 Prozent zulegte, ging die Zahl der inländischen Arbeitssuchenden (inkl. Schulungsteilnehmer) gar um 2,3 Prozent zurück.

"Eine Entwicklung, die vor allem auf die neu auf den Arbeitsmarkt kommenden geflüchteten Personen zurückzuführen ist", erläutert AMS-Chef Johannes Kopf.

Die Arbeitslosenquote ist allerdings um einen Zehntel Prozentpunkt auf 8,0 Prozent gesunken. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten war um 1,3 Prozent höher. Ein Lichtblick am Arbeitsmarkt sind die gemeldeten offenen Stellen, die um 40,8 Prozent auf 43.800 hinaufgeschnellt sind.

Lehrstellenmarkt entwickelt sich gut

Betrachtet nach Geschlecht sank die Arbeitslosigkeit (nur vorgemerkte Arbeitslose) bei Männern um 1,0 Prozent, während sie bei Frauen um 2,1 Prozent anstieg. Deutlich rückgängig war die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen (15 bis 24 Jahre), wo sie um 6,6 Prozent sank.

Positiv entwickelte sich auch der Lehrstellenmarkt, wo weniger Lehrstellensuchenden deutlich mehr offene Lehrstellen gegenüberstanden. Insgesamt reduzierte sich die Lehrstellenlücke, also die Zahl der fehlenden Lehrstellen, um 525 auf 4.986.

Von den Branchen zog der Arbeitsmarkt am Bau und in der Produktion spürbar an. Im Vorjahresvergleich sank die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen am Bau um 9,4 Prozent, in der Warenproduktion um 4,0 Prozent.

Arbeitslosigkeit im Juli um 0,8 Prozent höher