Die AUA streicht im Juli und August 300 Flüge - von insgesamt 23.000. Betroffen sind Ziele in Osteuropa. Damit reagiert die Lufthansa-Tochter auf Pilotenengpässe. Ungeplante Flugausfälle, wie sie zuletzt immer wieder vorkamen, sollen damit der Vergangenheit angehören. "Es ist mir lieber, 99 Prozent des Programmes zuverlässig zu fliegen als 100 Prozent unzuverlässig", sagt AUA-Chef Kay Kratky.

Auf die Gewinnsituation soll sich das nicht auswirken, unverändert will Kratky heuer etwas mehr Gewinn einfliegen als im Vorjahr, als es 54 Millionen Euro waren.

Die AUA komme mit den Pilotenschulungen nicht nach, räumt Kratky ein. Einerseits müsse die Hälfte der 1000 Piloten des Hauses im Rahmen der Karriereplanung im Laufe von zwei Jahren umgeschult werden. Andererseits würden laufend neue Piloten aufgenommen - 100 waren es schon, 70 weitere werden heuer eingeschult. Allerdings reichten die Schulungskapazitäten nicht für beides. Dazu komme, dass die AUA nur drei Flugzeuge mit Crew  dazumieten konnte, statt der gewünschten fünf. "Wir erwarten eine Entspannung der Situation ab dem Spätherbst oder gegen Jahresende", so Kratky.

Gestrichen werden Kurzstreckenflüge nach Osteuropa, wobei Destinationen "ausgedünnt" würden, die bisher mehrmals täglich angeflogen werden. Konkret nennt die AUA Sofia Bukarest, Prag, Kosice, Sibui. Aber es werde noch "gerechnet", einen Streichungsplan für den ganzen Sommer gibt es noch nicht. Kein Ziel soll ganz ausfallen. Schon ab morgen werden Flüge gestrichen, Kunden erhielten Vorschläge für Umbuchungen, von denen sie kostenlos zurücktreten können, so Kratky. Charter, Langstrecke und Inlandsflüge sollen nicht ausfallen. Aber es werden auch keine Flieger stillgelegt, denn "wir möchten alles tun, damit zumindest die Grundanbindung der Destinationen möglich bleibt".

"Aus Planungssicht wird es bei diesen Ausfällen bleiben", versicherte Kratky. Allenfalls könnten technische Defekte oder Wetterkapriolen noch zu zusätzlichen Flugausfällen führen. Über Managementfehler in der Vergangenheit wollte Kratky, der seit zehn Monaten die AUA führt, nicht spekulieren. Er habe aber Verständnis, dass man in einer Phase "wenn ein Fast-Konkurs im Raum steht und die Frage, ob ein Unternehmen überhaupt in der Zukunft noch weiter existiert", andere Prioritäten habe, als für den stabilen gesicherten Regelbetrieb vorzusorgen.