Der Chef der Raiffeisen Zentralbank (RZB), Walter Rothensteiner, hat sich am Donnerstag zuversichtlich bezüglich des Zustandekommens der geplanten Fusion mit der börsenotierten Raiffeisenbank International (RBI) gezeigt. "Wenn ich mir nicht ziemlich sicher wäre, dann hätten wir es nicht angezettelt", sagte Rothensteiner im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Wenn alles so bleibe wie bisher, hätte man irgendwann wegen der jährlich steigenden Abzüge zu wenig Kapital gehabt. "Das wäre eine schlechte Option gewesen", so Rothensteiner. Die geplante Fusion, die derzeit in beiden Instituten unabhängig voneinander geprüft werde, sei ein erster Schritt, damit die Raiffeisen Bankengruppe auch weiterhin solide dastehen könne. Flexibilität sei angesagt.

Vereinfachung der Konzernstruktur

Neue Details zur geplanten Fusion, die rückwirkend per 30. Juni 2016 erfolgen soll, gab es heute nicht. "Wir können noch nicht sagen, wie es am Ende aussehen wird", so Rothensteiner. Es gebe noch keinerlei Organbeschlüsse, man sei mitten in der Ausarbeitungsphase.

Ziel sei die Vereinfachung der Konzernstruktur auch angesichts erhöhter regulatorischer Anforderungen. Rothensteiner erwartet sich auch ein Steigerung des Shareholder-Value, mehr Transparenz und eine effizientere Kapitalplanung. Die neu entstehende Gruppe werde bessere Kapitalzahlen haben. Auch die Kommunikation werde einfacher werden.

Technisch werde es eine Integration der RZB in die RBI werden, mittels Aktientausch und Kapitalerhöhung. Das Umtauschverhältnis sei noch völlig offen und werde auf den Unternehmenswerten beider Häuser basieren. Dies werde von internationalen Wirtschaftsprüfern begleitet.

Derzeit befinde man sich noch in der Prüfungsphase. Beraten werde die RZB von der Deutschen Bank. Bis Ende September sollen die Aufsichtsräte entscheiden und bis Jahresende soll es für beide Häuser außerordentliche Hauptversammlungen geben. Die Firmenbucheintragung sollte dann im ersten Quartal 2017 erfolgen können. Zur Information der von der Fusion betroffenen Kleinaktionäre habe man nach der letzten Hauptversammlung ein "Factbook" ins Internet gestellt, so Rothensteiner.