Die sogenannten Leitbetriebe wie Siemens oder Infineon sichern zigtausende Jobs in Österreich und investieren viel in Forschung und Entwicklung. Sie sind daher für den Standort und die Wettbewerbsfähigkeit wichtig. Zu diesem Schluss kommt eine am Dienstag präsentierte Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI). Ohne die insgesamt 260 Leitbetriebe sähe Österreich anders aus.

Das IWI hat die Bedeutung von vier Österreich-Ablegern deutscher Konzerne, nämlich Siemens, Infineon, Boehringer Ingelheim und Henkel, untersucht. Diese vier Betriebe sicherten in Österreich rund 42.000 Arbeitsplätze direkt und indirekt ab und kooperierten mit 113 akademischen Institutionen. Ihre Steuer- und Sozialbeitragseffekte beliefen sich auf mehr als eine Milliarde Euro.

"Wenn wir hier im Land Aufträge abwickeln, beschäftigen wir rund 10.000 weitere Unternehmen, davon 6600 Geschäftspartner aus Österreich", so Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun. Bei Siemens Österreich arbeiten rund 10.200 Personen.

Der Halbleiterkonzern Infineon, der in Österreich rund 3.500 Leute beschäftigt, unterstützt hierzulande Projekte, um Kinder und Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu begeistern. Seit 2014 habe man 20.000 junge Leute erreicht, so Sabine Herlitschka, Chefin von Infineon Technologies Austria.

Infineon gehört wie der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV) zu den forschungsstärksten Unternehmen Österreichs. Boehringer investiert laut Studie jährlich 200 Millionen Euro in die Forschung, bei einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro.

Rund 10 Mio. Euro steckt der Konsumgüterhersteller Henkel CEE jährlich in den Standort Wien, wo fast 250.000 Tonnen Wasch- und Putzmittel, zum Beispiel Persil, produziert werden.

Im Vorstand des Industriewissenschaftliches Institut sitzen unter anderem der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, der frühere Chef der Staatsholding ÖIAG, Markus Beyrer (nunmehr bei der EU-Arbeitgeberorganisation Businesseurope) und die Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser. Mitglieder des IWI-Kuratoriums sind bekannte Industrielle sowie Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP).