Die zur 3-Banken-Gruppe gehörende BKS Bank (Bank für Kärnten und Steiermark) hat 2015 vor allem Dank Sondererlösen aus ihrer BTV-Beteiligung den Jahresüberschuss um zehn Prozent auf 53,6 Millionen Euro gesteigert. Es sei dies das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte, betonte Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer beim Bilanzpressegespräch in Wien.

Die im Zinsergebnis berücksichtigten Erträge aus "at equity" bewerteten Unternehmen - vornehmlich der BTV, Oberbank und 3 Banken Versicherung - stiegen im Vorjahr um über 50 Prozent auf 43 Millionen Euro. Darin enthalten seien auch "einige Millionen" an Sondererlösen, die die BTV im Vorjahr aus der Realisierung von stillen Reserven lukrierte, so Stockbauer. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorgen stieg somit um 9,3 Prozent auf 117,9 Millionen Euro. Die Zinserträge selbst gingen um 8,4 Prozent auf 176 Millionen Euro zurück. Beim Provisionsüberschuss gab es ein sattes Plus von 11,4 Prozent auf 53 Millionen Euro.

Gut durch die Krise gekommen

"2016 wird schwieriger werden", sagte Stockbauer. Insgesamt habe die BKS Bank aber Vertrauen gewinnen können und sei gut durch die Krise gekommen. Dies bedeute Rückwind für den Ausbau der Marktanteile und einem Mehr an Kunden. Derzeit betreut die Kärntner Bank rund 150.000 Kunden.

Die besten Wachstumschancen sieht Stockbauer im Wiener Zentralraum, wo die Bank angetrieben durch einen sich nach wie vor gut entwickelnden Immobilienmarkt beim Kreditvolumen um 10 Prozent zulegen will. Weiteres Wachstum sollte es in der Steiermark, Slowenien, Kroatien und der Slowakei geben. Nicht jedoch am Heimmarkt Kärnten. Dort sei das Wachstumspotenzial begrenzt und es seien noch viele Probleme ungelöst, so Stockbauer.

In Slowenien, wo der Marktanteil knapp 13 Prozent beträgt, werden bis Jahresende zwei neue Filialen eröffnet. Gute Vorzeichen gebe es auch in Kroatien, wo vor allem der Tourismus von den Krisenherden Türkei und Nordafrika profitiere und die Nachfrage nach Immobilienkrediten rege sei. In Kroatien stieg die Bilanzsumme um 18 Prozent auf 203 Millionen Euro. Der Markt in der Slowakei befinde sich noch in der Aufbauphase, die Marktchancen seien aber sehr gut, so Stockbauer.

Konzernweit wird für 2016 ein Wachstum von zwei bis vier Prozent im Kreditgeschäft angestrebt. Gerne hätte Stockbauer auch mehr Kreditnachfrage aus der Industrie.

Für entbehrlich hält die BKS-Chefin die Diskussion über die Bargeldabschaffung. Damit würde man keines der vielen Probleme auf der Welt lösen. Der Bargeldumlauf werde aber zurückgehen. Stockbauer sprach sich auch gegen die Einführung von Bankomatgebühren aus. "Es gibt keinen Grund, das anzugreifen". Wenn ein Teilnehmer ausschere, wäre das gesamte System gefährdet. Die BKS werde keinen aktiven Schritt dazu setzen.

Ihre Bilanzsumme erhöhte die Kärntner Bank 2015 um 3 Prozent und damit erstmals auf über 7 Mrd. Euro. Die Kreditvergaben wuchsen um 2,1 Prozent - somit deutlich über dem Branchenschnitt von 1,0 Prozent, wie Stockbauer betonte. Die Primäreinlagen stiegen auf 5,11 Mrd. Euro. Während die Spareinlagen durch das Zinstief unter Druck standen und um über 4 Prozent zurückgingen, lagen Termin- und Sichteinlagen im Trend.

Im Aufwind befand sich im Vorjahr auch das Wertpapiergeschäft. Die Wertpapierprovisionen legten um 13,4 Prozent auf 14,9 Millionen Euro zu, die betreuten Kundengelder weiteten sich um 1,9 Prozent auf 13,21 Milliarden Euro aus. Gefragt waren die private Vermögensverwaltung, Fonds und Brokerage, so Vorstandsmitglied Wolfgang Mandl. Er sieht auch einen Trend zu nachhaltiger Veranlagung. An das neue Internet-Kundenportal BKS Bank-Online sollen ab April alle 35.000 Nutzer angeschlossen sein.

2016 werde auch von aufsichtsrechtlichen Neuerungen geprägt sein. Auch das Kontenregister und die Kapitalzu- und -abflussmeldungen würden die Bank beschäftigen, so Vorstandsmitglied Dieter Kraßnitzer.