Die Art, wie die OMV-Pläne für ein engeres Zusammenrücken mit der russischen Gazprom - inklusive Tausch von Vermögenswerten - derzeit öffentlich diskutiert werden, könnten der OMV Schaden zufügen. Das verlautete heute das Unternehmen selbst.

Die Darstellung, dass OMV-Chef Rainer Seele den angekündigten Asset-Tausch mit den Russen eigenmächtig durchziehen und damit die Versorgungssicherheit Österreichs gefährden könnte, sei "fahrlässig", sagte OMV-Sprecher Johannes Vetter am Dienstag. "Es ist unmöglich, wie hier mit einem österreichischen Leitunternehmen umgegangen wird." In Wahrheit sei ein Deal der geplanten Größenordnung und strategischen Bedeutung ja nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates und somit der Eigentümer möglich.

(K)Ein Kontrollverlust?

Zudem werde weiterhin hartnäckig über Szenarien spekuliert, die die OMV bereits klar ausgeschlossen habe. Einen Verkauf der Gas Connect an Gazprom werde es nicht geben, zudem werde man der Gazprom nur Minderheitsbeteiligungen an strategischen Assets einräumen.

"Von einem Verlust der Kontrolle über strategische österreichische oder internationale OMV-Assets kann also keine Rede sein." Gegen diese klaren Ansagen zu verstoßen, wäre rechtlich gar nicht zulässig, weil damit der Markt irregeführt würde, so der OMV-Vertreter.

"Klares Bekenntnis zur OMV"

Indes fordert Rainer Wimmer, Industriesprecher der SPÖ, dass "systemrelevante Infrastruktur nicht ins Ausland verkauft werden darf". Wimmer fordert von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) deswegen "ein klares Bekenntnis zur OMV und zu deren Auftrag, die Versorgungssicherheit zu garantieren".

Die Staatsanteile an der OMV verwaltet die Staatsholding ÖBIB, die in der Causa stillhält. Eigentümervertreter ist Finanzminister Schelling.