Die Inflation ist in Österreich im November erneut gesunken. Im Jahresabstand betrug sie nur 0,6 Prozent. Im Oktober lag der Wert noch bei 0,7 Prozent. Damit ist die Teuerung weiterhin auch in Österreich weit vom EZB-Ziel von 2,0 Prozent entfernt.

Hauptgrund für die schwache Teuerung ist weiterhin der fallende Ölpreis. Dieseltreibstoff kostet inzwischen vielfach weniger als einen Euro und auch Super wird immer billiger. Insgesamt dämpfen die günstigen Treibstoffe die Inflation um 0,5 Prozent.

Gestiegen sind die Preise dafür im Tourismus. Die Kosten für Restaurants und Hotels zogen um 3,2 Prozent an. Auch Versicherungen wurden im Jahresabstand um 2,6 Prozent teurer. Für die Wohnungsmieten ermittelte die Statistik Austria einen Anstieg um 3,2 Prozent, für Wohnen, Wasser und Energie zusammen ein Plus von 0,8 Prozent.

Für Pensionisten ist die Inflation auf dem Oktoberwert von 0,9 Prozent geblieben. Auch hier wirken sich die billigen Treibstoffe aus. Teurer wurden Ausgaben für die Gesundheitspflege.

Wocheneinkauf billiger

Der typische tägliche Einkauf - der sogenannte Mikrowarenkorb, der überwiegend Nahrungsmittel enthält - war im November 1,1 Prozent teurer als ein Jahr davor (Oktober +1,4 Prozent). Der Miniwarenkorb, der den wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Sprit enthält, verbilligte sich um 1,8 Prozent (Oktober -2,4 Prozent).

Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" gab nach Angaben der Statistik Austria von Mittwoch den Ausschlag dafür, dass die Jahres-Teuerung im November von 0,7 auf 0,6 Prozent zurückging. Bei den Treibstoffpreisen fiel die Abwärtsbewegung mit mehr als 14 Prozent ähnlich deutlich aus wie im Oktober, damals waren es über 16 Prozent Minus gewesen.

Bei der insgesamt 3,2 Prozent teureren Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" wirkten sich speziell die Bewirtungsdienstleistungen aus, die um 3,6 Prozent mehr kosteten; Beherbergungsdienstleistungen wurden dagegen um 0,2 Prozent billiger.

Heizöl deutlich günstiger

Durch die Heizöl-Verbilligung um 21,1 Prozent (nach -22,1 Prozent im Oktober) verbilligte sich Haushaltsenergie im Jahresabstand um 3,0 Prozent, dabei Gas um 1,8 und Fernwärme um 0,9 Prozent; feste Brennstoffe dagegen verteuerten sich um 2,1 Prozent und Strom um 1,4 Prozent.

"Freizeit und Kultur" wurde 0,6 Prozent kostspieliger, im Oktober hatte der Anstieg freilich noch 2,0 Prozent betragen. Ausschlaggebend für den Rückgang waren um 0,4 Prozent billigere Pauschalreisen sowie Preisrückgänge um im Schnitt 2,6 Prozent bei elektronischen Geräten für Audiovision, Fotografie und EDV. Bei "Schi inkl. Bindung" ermittelte die Statistik Austria für November sogar Verbilligungen von 14,3 Prozent binnen Jahresfrist (nach +8,1 Prozent im Oktober). Freizeit- und Kulturdienstleistungen kamen im November um 1,5 Prozent teurer als ein Jahr davor.

Die Preise für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" legten im Schnitt um 0,4 Prozent zu. Dabei verteuerten sich Nahrungsmittel insgesamt um 0,3 Prozent - darunter Obst um 3,9, Gemüse um 3,1 sowie Brot und Getreideerzeugnisse um 1,3 und Fleisch um 0,3 Prozent; dagegen wurden Milch, Käse und Eier insgesamt 2,7 Prozent billiger. Alkoholfreie Getränke kosteten im Schnitt um 1,7 Prozent mehr als im November 2014, Kaffee sogar um 4,3 Prozent mehr.

Die Ausgaben für "Verkehr" verbilligten sich um 3,5 Prozent; Hauptgrund waren die um 14,3 Prozent günstigeren Spritpreise, die damit rein rechnerisch allein den VPI um 0,54 Prozentpunkte nach unten zogen, so die Statistik Austria. Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 2,8 Prozent.

Im Monatsabstand erwiesen sich "Restaurants und Hotels" mit +0,3 Prozent als Hauptpreistreiber, Grund dafür waren primär die um 0,4 Prozent teureren Bewirtungsdienstleistungen. Hauptpreisdämpfer von Oktober auf November war der "Verkehr" mit im Schnitt 0,5 Prozent Preisrückgang; maßgeblich dafür waren um 17,1 Prozent billigere Auslandsflugtickets.

Die Eurozone hat im November eine Inflation von 0,2 Prozent verzeichnet. Das ist geringfügig höher als im Oktober mit 0,1 Prozent. Nach jüngsten Daten von Eurostat vom Mittwoch gab es in der EU eine noch geringere Teuerung mit 0,1 Prozent. Den höchsten Preisanstieg verzeichnete Belgien mit 1,4 Prozent, auf der anderen Seite gab es in Zypern einen Preisverfall von 1,5 Prozent.